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Samstag, 2. August 2014

Auf Investmentberatung kein Verlass?

Die Anlage- oder Investmentberatung durch Banken, Sparkassen und andere hat (spätestens) seit der letzten Finanzkrise keinen allzu guten Ruf. Das Beratungspersonal der Kreditinstitute, genauso wie die freien Berater, haben bei der Anlageberatung den eigenen Vorteil (Provisionen, Verkauf eigener Anlageprodukte o. ä.) stärker im Blick als die spezielle Anlagesituation ihrer Kunden. Aber warum haben wir eigentlich etwas anderes erwartet? Nach der allgemeinen Empörung hat die Politik versucht, mehr Transparenz in die Investmentberatung zu bringen. Außerdem wird nun häufiger mit unabhängiger Investmentberatung, Erfolgsberatung und/oder Honorarberatung geworben. Ist jetzt alles gut?

Die Anlageberatung (Investment-Beratung) gerät jedes Mal in Verruf, wenn bei Börsencrashs, Finanzkrisen und anderen Verwerfungen am Finanzmarkt auch Privatanleger ihr Erspartes verlieren beziehungsweise sich der Wert ihrer Anlageprodukte drastisch verringert - so auch in der letzten Finanzkrise, die durch die Immobilienkrise 2007 in den USA ihren Anfang nahm und dann weltweit zu Banken- und/oder Staatspleiten führte. Erst nach den herben Verlusten wurde vielen Privatanlegern und der Öffentlichkeit bewusst, dass eine Anlageberatung vor allem von den eigenen Interessen der Anlageberater oder ihrer Arbeitgeber geleitet ist, statt sich – wie von den Kunden gutgläubig erwartet – ausschließlich an deren spezieller Anlagesituation zu orientieren.

Investmentberatung ist gut, Kontrolle ist besser

Allerdings wurde meiner Meinung nach bei aller berechtigten Empörung über schwarze Schafe in der Investmentberatung auch eine gewisse Naivität der Verbraucher deutlich. Investmentberater wurden von vielen Kleinanlegern bis dahin als Götter im Anzug angesehen, ähnlich wie Ärzte für manche Menschen Götter in Weiß sind – sie wissen über Dinge Bescheid, von denen man selbst keine Ahnung hat, und glaubt, sie haben nur eines im Sinn: das Wohlergehen ihrer Patienten, äh Kunden. Nun ist die Enttäuschung groß.

Aber niemand hat so hohe Uneigennützigkeitserwartungen an einen Autoverkäufer, warum eigentlich an den Investmentberater der Sparkasse oder irgendeiner Bank? Hatte uns die Werbung so verblendet? Niemand glaubt doch an Wäsche weißer als Weiß, warum aber glaubten wir an die uneigennützige Beraterin von der Bank oder den guten Berateronkel von der Versicherung? Vermutlich, weil wir es glauben wollen – damit wir uns nicht die Mühe machen müssen, herauszufinden, welche Anlagestrategie zu unserer Situation passt und wie chancen- und risikoreich irgendein Anlageprodukt ist.

Nicht einfach glauben, weil man glauben will
Aber so wenig, wie man von Autoverkäufern erwartet, dass sie nur an die Interessen der Kunden denken und nicht an die eigene Marge oder Provision, so wenig sollte man das von Investmentberatern/Anlagevermittlern annehmen. So wie man sich beim Autokauf ausführlich informiert, so wichtig ist es, dass man sich mit dem Thema Geldanlage beschäftigt und sich über die empfohlenen Investmentprodukte wie Aktien, Aktienfonds oder anderes gründlich informiert.

Und so, wie es auch in anderen Branchen schlecht ausgebildete Verkäufer und sogar schwarze Schafe gibt, die um ihres Vorteils willen lügen, so gibt es auch in der Investmentberatung unerfahrene, inkompetente Anlageberater und sogar solche, die lügen und täuschen. Skepsis ist grundsätzlich angebracht – egal wie nett und vertrauenserweckend der Investmentberater oder die –beraterin zu sein scheint. Allerdings sollte man auch nicht wegen Einzelfällen alle verteufeln.

Nicht bei der Gier packen lassen
So wie Autoverkäufer mit dem Imagewunsch ihrer Kunden spielen, um ihnen ein teureres Auto mit einer höheren Provision zu verkaufen, so wie Boutiquenverkäufer ihre Kunden bei ihrer Eitelkeit packen, damit die das teurere Designerstück kaufen, so kriegt der Investmentberater den Privatanleger oft genug, indem er ihn bei seiner Gier packt. Wer will denn auch nicht 20 % Verzinsung oder Wertsteigerung pro Jahr bei täglicher Verfügbarkeit. Hach, wäre das schön. Ja, zu schön um wahr zu sein!

Man sollte bei jedem verlockenden Angebot bedenken, dass man sich bei der Geldanlage hohe Chancen (Verzinsung, Rendite) fast immer durch ein hohes Risiko (Verlustwahrscheinlichkeit) erkauft. Suchen Sie immer nach dem Haken!

Provisionsfinanzierte Beratung versus Honorarberatung

Klar, dass Sparkassen, Banken und andere Kreditinstitute ihre Angestellten und ihre Büros von irgendetwas bezahlen müssen, genauso wie selbstständige Berater für ihre Beratungsarbeit bezahlt werden wollen. Und auch die ständig notwendige Fortbildung kostet Geld. Andererseits wollen Produktanbieter ihre Produkte verkaufen und bieten Investmentberatern für die Vermittlung eine Provision.

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Bis vor Kurzem war die Anlageberatung vor allem über Provisionen finanziert, was aber zu der Schieflage führt, dass der Erfolg des Beraters (aus seiner Sicht oder der Sicht seines Arbeitgebers) nicht unbedingt zum Investitionserfolg beim Privatanleger führt. Zwar versucht die Politik mit den Vorschriften zur Beratungsdokumentation mehr Transparenz in die Beratung zu bringen, aber oft genug führt das nur zu mehr Papier, mehr Haftungsausschluss für den Berater und das Kreditinstitut, aber nicht unbedingt zu einer besseren Investmentberatung.

Investmentberatung – unabhängig?
Manche Anlageberater/Finanzdienstleister versuchen sich als unabhängig zu präsentieren, weil sie nicht zu einer Bank gehören - als sei das bereits eine Garantie für eine neutrale Anlageberatung. Aber wenn die Investmentberatung ein Mehrfachagent ist, der eben Partnerschaften mit vielen Produktanbietern eingegangen ist, dann ist da wenig Unterschied zu einem Kreditinstitut. Es liegt hier genauso im Ermessen des einzelnen Investmentberaters, woran er seine Empfehlungen ausrichtet – wie viel "Stimme" die Kundensituation und wie viel die Provisionshöhe erhält.

Honorarberatung und Erfolgshonorar
Die Honorarberatung ist eine Alternative zur Provisionsberatung. Einzelne Banken, die Quirinbank war hier Vorreiter, und einzelne Investmentberater finanzieren ihre Beratungstätigkeit über ein Honorar, das sie dem Beratungskunden für die Beratung in Rechnung stellen. Die Provisionen der Anlageproduktanbieter bekommen die Beratungskunden. Bei der Honorarberatung kann man i. d. R. davon ausgehen, dass man unabhängig beraten wird.

Am 1. August 2014 trat das Honoraranlageberatungsgesetz für Wertpapiere und Vermögensanlagen in Kraft. Es ist der gesetzliche Rahmen für die Honorarberatung. Honoraranlageberater werden beispielsweise in ein Register eingetragen und sie dürfen keine Provision einstecken. Dieses Gesetz betrifft allerdings nicht Kapitallebensversicherungen, Spareinlagen oder Bausparpläne.

Honorarberatung wird meistens nach Zeit abgerechnet. Oft gibt es für die Erstberatung einen Pauschalpreis für das gesamte Gespräch, später wird dann nach Stunden abgerechnet. Allerdings: Während ein Berater bei der Investmentberatung auf Provisionsbasis nur dann Geld bekommt, wenn der Kunde tatsächlich Geld anlegt – also ein Anlageprodukt kauft -, muss der Anleger die Beratung beim Honorarberater immer bezahlen, auch wenn er nichts kauft. Das dürfte für viele Anleger eine Hemmschwelle sein. Aber welche Abrechnungsvariante tatsächlich günstiger ist - Honorarberatung oder doch die Provisionsberatung - hängt vom Einzelfall, von der Höhe des anzulegenden Kapitals und von der Provision im Einzelnen ab.

Das Erfolgshonorar ist eine Sonderform der Honorarberatung. Ein Honorar wird in diesem Fall nur fällig, wenn vereinbarte Ziele erreicht werden. Oft werden auch verschiedene Honorarformen miteinander kombiniert.

Fazit

Bei der Anlageberatung/Investmentberatung hat sich etwas getan. Als Privatanleger hat man über eine Honorarberatung die Möglichkeit, sich unabhängig beraten lassen. Ansonsten schützen eine gehörige Portion Skepsis und Eigeninitiative davor, sich auf die falschen Finanzprodukte einzulassen.

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Sonntag, 16. September 2012

Beste Geldanlage Fremdwährungskonten?

Jedes Mal, wenn die Wirtschafts- und Refinanzierungsprobleme einiger Euroländer in den Fokus rücken, erwacht auch die Angst vor einem Zusammenbruch des Euros und einem möglichen Verlust des Ersparten. Schließlich soll das kleine oder große Vermögen ein Sicherheitspolster für schlechte Zeiten sein, als Finanzspritze zur Aufstockung der Rente oder als Starthilfe für die Kinder dienen oder kleine und große Anschaffungen ermöglichen - und nicht irgendwo im Nirvana verschwinden.

Neben Gold und Immobilien werden in letzter Zeit auch Fremdwährungskonten als beste Geldanlage propagiert, um "das Geld in Sicherheit zu bringen". Worum geht's?

Wechselkurse

Wechselkurse spielen in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Rolle bei der Geldanlage/Spekulation:
  • Wechselkursrisiko und Wechselkurschance
    Wer als Investor Geld in ausländische Aktien, Wertpapiere und andere Anlageprodukte, die ursprünglich in einer fremden Währung geführt werden, anlegt, darf nicht nur den Wertzuwachs und/oder die Rendite in der Originalwährung im Auge haben, sondern auch die Wechselkursveränderungen zwischen seiner Heimatwährung und der Originalwährung des Anlageproduktes. Der europäische Anleger muss sich also beispielsweise beim Kauf von amerikanischen Aktien nicht nur eine Meinung zur Entwicklung der Firma und ihrer Aktie in US-Dollar bilden, sondern auch zur Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses (siehe -> Währungsrisiko), denn auch der bestimmt die Kursentwicklung in Euro. Allerdings kann man das Wechselkursrisiko in manchen Konstellationen auch durchaus als Wechselkurschance sehen, denn der Kurs zwischen den beiden Währungen könnte sich ja auch für den Anleger positiv entwickeln.
  • Spekulationen am Devisenmarkt/Foreign Exchange Market (Forex)
    Devisen ist ein anderes Wort für Währungen - meist nennt man so die ausländischen Währungen. Devisenmarkt ist der "ökonomische Ort" wo der Devisenhandel stattfindet - das ist überall, wo Währungen gegeneinander getauscht werden. Durch den Devisenhandel mit seinem wechselnden Angebot und der wechselnden Nachfrage ändern sich die Wechselkurse zwischen allen frei handelbaren Währungen ständig. Üblicherweise handeln am Devisenmarkt vor allem Banken und Unternehmen. Seit ein paar Jahren wird spekulativen Privatanlegern das Wetten auf Wechselkursveränderungen ermöglicht. Mit Investieren hat das jedoch nicht viel zu tun, da die Geschäfte eher in kurzen Zeiträumen abgewickelt werden und sehr spekulativ und risikoreich sind.
  • Fremdwährungskonten (mit längerem Anlagehorizont)
    Konten bei deutschen Banken werden normalerweise in Euro geführt. Man kann allerdings bei seiner Bank auch nach einem Fremdwährungskonto fragen oder bei einer Bank im Ausland ein entsprechendes Konto in der fremden Währung eröffnen. Die Hoffnung/Versprechen einer Anlage mittels Fremdwährungskonto ist, dass die Fremdwährung sich in der Krise besser halten kann als der Euro. Ob das so sein wird, weiß aber niemand. Fremdwährungskonten werden inzwischen u. a. in US-Dollar, chinesischem Yuan, südafrikanischem Rand, mexikanischem Peso, türkischer Lira, ungarischem Forint, norwegischen Kronen oder Schweizer Franken angeboten. In der Regel funktioniert ein Fremdwährungskonto wie ein Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto - nur in einer anderen Währung.

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Fremdwährungskonten als sicherer Hafen?

Wer Angst hat, der Euro könnte zusammenbrechen, und meint, er bleibe in einer anderen Währung von den Folgen verschont, kann einen Teil seines Geldes auf einem Fremdwährungskonto parken. Zu empfehlen ist das guten Gewissens nur jemandem, der das Risiko der Fremdwährung auch abschätzen kann, denn viele der oben genannten Währungen sind absolut kein sicherer Hafen und auch bei den anderen kann man - genauso wenig wie beim Euro - tatsächlich voraussagen, was passieren wird, sollte es beispielsweise eine weltweite Wirtschaftskrise geben. Viele rechnen bei einem Zusammenbruch der Eurozone mit einer starken deutschen Währung (was sich schön anhört, aber für den Export schon mal nicht gut wäre). Fremdwährungskonten beinhalten sowohl eine Chance als auch ein Risiko. Und wie bei jeder Geldanlage spielt natürlich auch der Zeithorizont eine Rolle.
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Vorsicht Fallen

Wie bei jedem anderen Konto muss man auch bei Fremdwährungskonten die Angebote sorgfältig prüfen und vergleichen: allerdings nicht nur Mindesteinlage, Verzinsung (je höher die Zinsen, desto höher i. d. R. das Risiko), Zinsbindung, Gebühren und Einlagensicherung, sondern auch Wechselkursaufschläge, Sondergebühren, Rechtssicherheit des Staates (falls bei Bank im Ausland), Vertrauen zur Bank, Transaktionskosten etc. Zur Falle können die Besteuerung und die Einlagensicherung werden. Erträge (Kursgewinne) von Fremdwährungskonten bei einer deutschen Bank unterliegen nicht der Abgeltungssteuer (25 %), sondern - falls z. B. Geld auf einem unverzinsten Fremdwährungskonto innerhalb eines Jahres zurückgetauscht wird - als privates Veräußerungsgeschäft (komplette Versteuerung des Gewinns nach individuellem Steuersatz, wenn der Gewinn oberhalb der Freigrenze von 600 Euro liegt). Dazu kommt noch die Abgeltungssteuer für die Zinsen bei verzinsten Fremdwährungskonten (wenn die Kapitalerträge über 801 Euro liegen). Hat man sein "Fremdwährungskonto" bei einer Bank im Ausland muss man sich unbedingt über die Steuer (Steuerabkommen mit dem Land o. ä.) und die Einlagensicherung für den konkreten Fall informieren.

Beste Geldanlage Fremdwährungskonten - mein Fazit

Sein ganzes Erspartes/Vermögen auf Fremdwährungskonten zu parken, scheint mir weder aus Rendite- noch aus Sicherheitssicht, die beste Geldanlage zu sein. Die sicherste und beste Geldanlage ist meiner Meinung nach die Streuung nach Risiko-/Chance- und Liquiditätsaspekten. Doch bieten Fremdwährungskonten eine weitere Möglichkeit, seine Vermögensanlage zu diversifizieren - doch lohnt sich das, wenn überhaupt, erst bei größeren Vermögen. Hinweis:
Der Artikel ist eine Information, keine Finanzberatung. Jede Haftung ist ausgeschlossen.

Quelle
  • Die Methode Big Mac, Sophie Crocoll, DIE ZEIT N°37, 6. September 2012, S. 32
  • tinto Geld & Börse



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Mittwoch, 15. Februar 2012

Gold als Geldanlage


Ist Gold sicher?

Gold als Geldanlage 
Gold scheint manchem ein sicherer Hafen zu sein, aber selbst physisches Gold ist keine sicherere Geld-Anlage, bei der man nicht auch verlieren könnte. Zwar ist der Goldpreis in den letzten 10 Jahren stark gestiegen, doch im Jahr 2011 legte der Goldpreis eine ziemliche Achterbahnfahrt hin. Wer Pech hatte und zum falschen Zeitpunkt Gold oder Gold-ETCs kaufte, dann aber in einen Liquiditätsengpass geriet und verkaufen musste, konnte viel verlieren. Bei Gold geht man immer auch ein Währungsrisiko (Wechselkursrisiko) ein, denn Gold wird in US-Dollar gehandelt: Nicht nur der Goldpreis in US-Dollar steigt oder fällt, sondern auch das Verhältnis von Euro zu Dollar kann sich zu Ungunsten des Anlegers verändern.

Geld in Gold anlegen

In Gold kann man auf viele Arten investieren bzw. auf den Goldpreis spekulieren – z. B. über:
  • Physisches Gold 
  • Gold-ETCs 
  • Goldminenaktien 
  • Goldminen-Aktienfonds 
  • Goldfonds 
Physisches Gold kaufen
Goldbarren und Goldmünzen kann man am Automaten (Gold-to-go), bei der Hausbank (vorher anrufen, damit genügend vorrätig ist), beim professionellen Goldhändler (Preise vergleichen und nur handelbares Gold kaufen) und beim Online-Händler (Vorsicht vor unseriösen Anbietern) kaufen. Man sollte Preise vergleichen, keine zu kleine Stückelung wählen und nur vertrauenswürde Handelspartner wählen. Gold, das zuhause gelagert wird, kann gestohlen werden. Wer sich ein Schließfach dafür mietet, muss Gebühren zahlen (und auch die Grenze, bis zu der der Inhalt versichert ist, beachten).

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Gold-ETCs
ETC steht für Exchange Traded Commodities (börsengehandelte Rohstoffe). Ein Gold-ETC (z. B. XETRA-Gold) ist eine Art Zertifikat (unbefristete Schuldverschreibung), das durch den Basiswert Gold abgesichert wird. Man kann sich das Gold auch ausliefern lassen, hat aber dann das Lagerungsproblem. Es gibt auch Gold-Zertifikate ohne Absicherung: Im Gegensatz zum ETF (Exchange Traded Fund) und anderen offenen Investmentfonds sind Zertifikate kein Sondervermögen und sind im Insolvenzfall nicht geschützt. Allerdings haben die Gold-ETC-Anleger – zumindest theoretisch - Anspruch auf die Herausgabe der Sicherheit.

Goldminen-Aktien/Goldminen-Aktienfonds
Aktien und Aktienfonds gehören zu den risikoreicheren Geldanlagen. Goldminenaktien und Goldminenaktienfonds sind besonders spekulativ, denn sie hängen nicht nur vom Goldpreis und den Erwartungen an Krisen und Engpässen ab, sondern auch von Explorationserfolgen und von der Qualität des jeweiligen Unternehmens als solches.

Goldfonds 
Theoretisch könnte man Goldfonds, die in physisches Gold investieren, ins Depot aufnehmen. Fonds sind Sondervermögen und bei einer Pleite des Herausgebers geschützt. Da die Europäische Union (EU) aber keine Fonds erlaubt, die in nur ein Anlageprodukt (in diesem Fall Gold) investieren, gibt es Goldfonds in Deutschland nicht, allerdings in der Schweiz (an der Schweizer Börse). Das bedeutet jedoch höhere An- und Verkaufskosten für den Anleger.

Goldschmuck 
Goldschmuck wird hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt, ist aber kein sinnvolles Investment, da man beim Verkauf nur den Altgoldpreis erhält – egal wie besonders das Schmuckstück ist oder wie teuer es beim Kauf war.

Goldwerter Tipp

Gold – egal, ob als Barren, Münzen oder Wertpapier – ist grundsätzlich nur als kleiner Bestandteil einer diversifizierten Geldanlage/Vermögensanlage/
Altersvorsorge zu empfehlen. Niemand kann die Zukunft vorhersehen, deshalb sollte der Anteil von Gold nicht mehr als 10 % des Depots betragen – oder anders gesagt, nicht mehr als 10 % des risikoreicheren Teils der Vermögensanlage ausmachen. Bei der Anlageplanung sollte grundsätzlich auf ausreichende Liquidität in der Zukunft geachtet werden.

Quellen:

Sonntag, 17. Juli 2011

Inflation - Geldanlage in Gefahr?

Inflation-Geldanlage - vgwort Die beste Geldanlage ist eine gute Anlagestrategie. Inflation ist ein wichtiger Gesichtspunkt, wenn es darum geht, eine gute Anlagemöglichkeit für einen bestimmten Anlagebetrag zu finden.

Inflation - was ist das?

Wenn allgemein die Preise für Güter steigen, kann man für das Geld, das man verdient oder gespart hat, weniger kaufen. Man spricht daher von Geldentwertung oder Inflation.

Gemessen wird die Inflation als Inflationsrate bzw. Preissteigerungsrate (Teuerungsrate) in Prozent.

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Beispiel: Bei einer Inflationsrate von 5 % pro Jahr ist das Geld am Ende des Jahres 5 % weniger wert als am Anfang - mit 100 Euro kann man nur noch so viel kaufen wie vorher mit 95 Euro.

Bei anhaltender Inflation bleibt über die Jahre von der Kaufkraft des Ersparten nicht viel übrig - wenn man Geld als Bargeld aufbewahrt oder auf ein nicht oder schlecht verzinstes Konto legt.

Zwar beträgt die jährliche Inflationsrate in Deutschland aktuell nicht 5 %, sondern 2,4 % (Stand Juli 2011), doch trotzdem sollte man sie bei der Geldanlage als wichtigen Faktor berücksichtigen.

Inflation - Geldanlage

Bei den verschiedenen Geldanlagemöglichkeiten wirkt sich die Inflation unterschiedlich aus. Hier einige Beispiele:

  • Bargeld und unverzinstes Girokonto
    Anhaltende Inflation frisst die Kaufkraft nach und nach auf, siehe Beispiel oben.
  • Sparbuch und niedrig verzinstes Anlagekonto
    Solange die Inflationsrate höher als die Verzinsung ist, wird die Kaufkraft des Ersparten mit der Zeit weniger.
  • Tagesgeld und Festgeld
    Die Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld sind bei einigen Banken aktuell etwas höher als die Inflationsrate. So wird zumindest die Kaufkraft erhalten.
  • Aktien und Aktienfonds
    Aktien und Aktienfonds sind von der Inflation nicht betroffen, denn sie sind ja kein Geld, sondern bescheinigen den Anteil an einer Aktiengesellschaft bzw. an einem Fondsvermögen. Sie sind also Sachwerte.
  • Immobilien
    Immobilien sind von der Inflation nicht betroffen, denn auch sie sind ja kein Geld, sondern Sachwerte.
  • Gold
    Gold ist von der Inflation nicht betroffen, denn auch Gold ist ein Sachwert.

Daraus sollte man jedoch nicht den Schluss ziehen, ausschließlich in Sachwerte wie Aktien/Aktienfonds, Immobilien und Gold zu investieren. Sie sind zwar nicht von der Inflation betroffen, aber haben andere Nachteile: Aktien und Aktienfonds sind schlecht planbar - man kann nicht sicher sein, wie sich eine Aktie/Aktienfonds entwickelt - und sie unterliegen Börsenstimmungen. Wer in einer Krise verkaufen muss, weil er gerade Geld benötigt, der kann viel Geld verlieren. Ähnliches gilt auch für Gold: Gold hat sich in den letzten Jahren fantastisch entwickelt, aber niemand kann sagen, ob es so weitergeht oder ob es eine Korrektur geben wird. Genausowenig ist die Entwicklung der Immobilienpreise vorhersehbar und auch abhängig vom Standort, den Infrastrukturentwicklungen etc.

Der beste Inflationsschutz ist ein Anlagenmix entsprechend einer Anlagestrategie, die sich auf mehrere Säulen stützt - wobei man allerdings auf größere Bargeldsummen unter dem Kopfkissen, Guthaben auf einem unverzinsten Girokonto oder schlecht verzinsten Sparbuch verzichten sollte.