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Donnerstag, 22. Januar 2015

Banking on Values - wertebasiertes Banking

Es gibt ein weltweites Netzwerk alternativer Banken - Banken, die mit ihrer Bankgeschäftstätigkeit nachhaltige Entwicklungen unterstützen wollen. Sie haben sich zu einer Allianz - der Global Alliance for Banking on Values (GABV) - zusammengeschlossen.

Die GABV will eine sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltige Alternative zum globalen Finanzmarkt entwickeln. In ihrer Funktion als Kreditgeber unterstützen die dazugehörenden Banken Vorhaben, die in ökologischer, sozialer oder kultureller Hinsicht einen positiven gesellschaftlichen Beitrag leisten.



Dies sind die zur GABV gehörenden Banken in alphabetischer Reihenfolge:

Affinity Credit Union (Kanada)
Alternative Bank Switzerland (Schweiz)
Assiniboine Credit Union (Kanada)
Banca Etica (Italien)
Baco Fie (Bolivien)
BancoSol (Bolivien)
bankmecu (Australien)
Beneficial State Bank (USA)
BRAC Bank (Bangladesh)
Centenary Bank (West Uganda)
Clean Energy Development Bank (Nepal)
Crédit Coopératif (Frankreich)
Cultura Bank (Norwegen)
Ecology Building Society (UK)
First Green Bank (USA)
GLS Bank (Deutschland)
Merkur Cooperative Bank (Dänemark)
Mibanco (Peru)
New Resource Bank (USA)
SAC Apoyo Integral (El Salvador)
Sunrise Banks (USA)
Triodos Bank (Niederlande)
Vancity (Kanada)
Vision Banco (Paraguay)
XacBank (Mongolei)

Die Banken der GABV müssen folgende Kriterien erfüllen:
  • unabhängige und lizensierte Banken mit dem Fokus auf Kleinabnehmer sein,
  • eine Jahresbilanz von mindestens 50 Mio. US-Dollar aufweisen,
  • sich dem sozialen Banking, den Menschen, dem Planeten und dem Gewinn verpflichtet sehen.
Am 23. Oktober 2014 war internationaler "Global Banking On Values-Day". MitarbeiterInnen der 25 zur GABV gehörenden Banken zeigten unter dem Hashtag #bankingonvalues in den sozialen Netzen, warum ihnen werteorientiertes Bankgeschäft wichtig ist. 2015 will man eine ähnliche Aktion durchführen.

Siehe auch


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Montag, 9. April 2012

Ethische Geldanlage/Grüne Geldanlage


Geldanlage nach ethischen oder
Nachhaltigkeitsprinzipien
Die beste Geldanlage ist eine gute Anlagestrategie - und die berücksichtigt auch die persönliche Einstellung des Anlegers.

Geldanlage-Produkte werden von Anlegern zunehmend nicht nur nach ihrer Rendite beurteilt, sondern auch nach ethischen (Menschenrechte, Nachhaltigkeit) oder religiösen Aspekten.

Themen, die bei der Auswahl von Anlageprodukten eine Rolle spielen können, sind beispielsweise:
  • Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise und der Produkte
    Auf nachhaltiges Wirtschaften, ökologische Produkte und Produktion, Energiesparen etc. wird zunehmend Wert gelegt.
  • Atomindustrie - nein danke
    Ablehnung von Investitionen in Nuklearenergie
  • Ächtung von Waffen
    Ablehnung der Rüstungsindustrie und ihrer Produkte. Das betrifft Waffen- und Munitionsproduktion allgemein, nur Streubomben und/oder Waffen-/Munitionshandel mit bestimmten Ländern.
  • Ablehnung von Tabakwaren-Produktion und -Handel
  • Ablehnung von Gentechnik in der Landwirtschaft
    Ablehnung von Produkten, die gentechnisch verändert wurden, sowie deren Erzeuger, Verarbeiter, Vertreiber
  • Ablehnung von Agrarchemie und Monokultur
  • Ablehnung von nicht artgerechter Tierhaltung allgemein und Massentierhaltung
  • Bewertung der Arbeitsbedingungen hinsichtlich Ausbeutung
    Nicht nur die Arbeitsbedingungen bei uns, sondern auch in anderen Ländern (z. B. in der Dritten Welt) werden dabei beurteilt.
  • Umgang mit der Bevölkerung hier oder in anderen Ländern
    beispielsweise bei der Umsetzung von Großprojekten
  • Menschenrechte
    Abgelehnt wird, wer Geschäfte mit Diktatoren oder Ländern macht, die die Menschenrechte nicht achten.
  • Kinderarbeit
    Abgelehnt wird, wer für seine Billigproduktion Kinderarbeit billigend in Kauf nimmt.
  • Ablehnung von Spekulationen auf Agrarrohstoffe
  • Religiöse Aspekte
    beispielsweise Scharia Banken (Islamische Banken, Halal Banking)

Geldanlage in Nachhaltigkeit mit Aktien und Aktienfonds

Wer sein Geld in Aktien oder Aktienfonds anlegt, kann sich die Auswahl anhand entsprechender Strategieindizes  - z. B. Natur-Aktien-Index (NAI), Domini 400 Social Index, Stoxx Global ESG Leaders, Öko-Aktienindex (nx-25), ÖkoDAX, Dow Jones Nachhaltigkeitsindizes - erleichtern. Die Indizes sind unterschiedlich "streng" - man muss also genau gucken, welcher Strategieindex zur persönlichen Anlagephilosophie passt. Im Vergleich zeichnen sich die "strengen" Indizes wie der NAI nicht nur durch eine strenge Auslegung des Nachhaltigkeitskonzeptes, sondern auch durch besonders gute Performance aus.

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Sonderfall Aktien von Bürgeraktiengesellschaften
Bürgeraktiengesellschaften werden gegründet, um die regionale nachhaltige Landwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette vom Acker bis auf den Tisch finanziell zu unterstützen. Die Aktien werden als Namensaktien ausgegeben und werden in der Regel nicht an der Börse gehandelt. Sie bringen rein monetär gesehen nur eine geringe Rendite. Tatsächlich ist ein Ziel der Bürgeraktiengesellschaften, zu verhindern, dass sich Öko-Betriebe in Zukunft ausschließlich an betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten orientieren und das Bewirtschaften nach den Gesetzmäßigkeiten der Natur und eine sozial verträgliche Betriebsführung vergessen. Die Aktionäre erhalten Einblick und Einfluss auf die regionale Landwirtschaft und ihre Nachhaltigkeit. Die Aktien lassen sich allerdings nur schwer und nur mit Zustimmung wieder verkaufen. Man sollte Aktien von Bürgeraktiengesellschaften also nur für den sehr langem Anlagehorizont kaufen und nur mit Geld, dass man nicht zur Deckung von eigenem Bedarf benötigt.

Geldanlage in Nachhaltigkeit über Genussrechte/Genussscheine

Manche Ökostromerzeuger und andere Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit, Ökologie etc. bieten Genussrechte zur "nachhaltigen Geldanlage" an - manchmal zu günstigeren Konditionen für Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden. Über die Ausgabe der Genussrechte beschaffen sich die Unternehmen Kapital für Erweiterungen, Vorleistungen u. ä. Die Investoren erhalten im Gegenzug eine Gewinnbeteiligung. Genussscheine gehören zu den risikoreichen Geldanlage-Möglichkeiten - wenn es keinen Gewinn gibt, gibt es i. d. R. auch keine Gewinnbeteiligung. Wenn die Firma insolvent wird, werden die Genussscheininhaber nach allen anderen Gläubigern bedient. Was für alle risikoreichen Anlagemöglichkeiten gilt, sollte man auch bei Genussrechten/Genussscheinen beherzigen: nur einen kleinen Teil des Vermögens im Rahmen einer diversifizierenden Anlagestrategie einsetzen.

Grüne Banken, Nachhaltigkeitsbanken

Doch vielen Anlegern reicht es nicht mehr, nur bei den Geldanlageprodukten auf diese Aspekte zu achten, sondern sie beginnen damit bereits bei der Auswahl der Bank, damit sie sicher sein können, dass die Bank mit ihren Einlagen (Sparbuch, Guthaben auf dem Girokonto, Tagesgeld, Festgeld etc.) nicht Investitionen bzw. Geschäfte tätigt, die sie als Anleger nicht unterstützen wollen.

Banken mit ethischen Grundsätzen bzw. "Grüne Banken" sind nicht einheitlich, sondern agieren nach verschiedenen Philosophien und Richtlinien - sowohl was die Schwerpunkte, als auch was die Transparenz betrifft.

Folgende Banken zählen sich selbst zu den ethischen Banken bzw. grünen Banken/Nachhaltigkeitsbanken (Beispiele in alphabetischer Reihenfolge):

Ethikbank
GLS-Bank
Triodos Bank
Umweltbank

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