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Sonntag, 29. September 2019

Von Zinsen unabhängige Geldanlage

Im April 2016 kam die Nachricht, dass Deutschland aufgrund seiner guten Bonität und der EZB-Politik auf seine Schulden keine Zinsen mehr bezahlen muss. Heute (September 2019) senkte die Europäische Zentralbank (EZB) wegen steigender Rezessionsgefahr die Leitzinsen ein weiteres Mal. Was manchen Finanzminister freut, ist für deutsche Sparer, die ebenfalls kaum noch eine Verzinsung auf ihr gespartes Geld bekommen, (auf den ersten Blick) weniger erfreulich. Welche zinsunabhängigen Alternativen zum Spargeld hat man als Privatanleger und was ist zu bedenken?
Wohin mit dem Ersparten in Zeiten von Nullzinspolitik?
Die EZB hält die Zinsen niedrig beziehungsweise senkt sie wegen der aktuellen Konjunkturabschwächung weiter. Ursachen für Letzteres sind beispielsweise der Trump'sche Handelskrieg mit China und der Konflikt mit dem Iran, nachdem Trump das Atomabkommen einseitig und ohne andere Beteiligte einzubeziehen aufgekündigt hat.

Niedrige Zinsen erfreuen die Finanzminister und alle anderen, die Kredite aufnehmen müssen, beispielsweise um Immobilien zu erwerben, Produktionen vorzufinanzieren u. Ä. Die Nullzinspolitik sorgt aber auch dafür, dass der Wert des Euro trotz Trump's unberechenbarer Politik nicht zu stark steigt, wir weiterhin viel exportieren können und deshalb Arbeitsplätze erhalten bleiben.

Aber wie sollen PrivatanlegerInnen in diesen Zeiten der niedrigen Verzinsung von Guthaben auf Konten oder bei Kapitalversicherungen ihr Geld anlegen?

Wie gut ist Sparen?


Geld als Bargeld aufzubewahren ist risikoreich: Das Geld kann gestohlen werden oder bei einem Wohnungsbrand in Rauch aufgehen.
Geld als "Sparanlage" auf dem Sparbuch, als Guthaben auf dem Girokonto oder als Tagesgeld oder Festgeld anzulegen, bringt derzeit so gut wie keine Zinsen, sogar ein Minuszins ist im Gespräch. Ähnliches gilt auch für die sogenannten Rentenpapiere, also Staatsanleihen und Unternehmensanleihen, denn auch die sind derzeit niedriger verzinst - die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen war 2016 erstmals auf null Prozent gefallen.
Zwar ist die die Inflation sehr niedrig und der Wert des Geldes wird nicht auch noch durch die Inflation aufgefressen, trotzdem ist die Situation für Sparer unbefriedigend.

Wie kann man als Privatanleger sein Erspartes/Geld denn überhaupt noch vermehren?

Zinsunabhängige Geldanlage


In Börsensendungen wird oft eine zinsunabhängige Geldanlage vorgeschlagen. Aber was ist damit gemeint?

Mit der zinsunabhängigen Geldanlage ist vor allem die Anlage in Aktien und Aktienfonds gemeint. Bei ihnen kommt die Rendite (Geldvermehrung, "Verzinsung") durch die Dividende (jährliche [Teil-] Gewinnausschüttung an die Aktionäre) sowie durch die Kurssteigerung (der Verkaufspreis an der Börse am Ende sollte höher als der Einkaufspreis sein) zustande. Historisch gesehen werden mit Aktien und Aktienfonds, die auf mittlere bis lange Sicht gekauft werden, oft überdurchschnittlich hohe Renditen erzielt. Allerdings nicht mit jeder Aktie und nicht zu jedem Zeitpunkt des Ankaufes und Verkaufes.

Zu bedenken ist, dass die Geldanlage in Aktien und Aktienfonds zwar chancenreicher, aber auch risikoreicher ist, was mit Streuung zwar reduziert, aber nicht komplett ausgeschlossen werden kann.

Da der Wert (Preis, Kurs) von Aktien stark schwanken kann, braucht man neben einer guten Strategie einen langen Anlagehorizont für diese Geldanlage, das bedeutet: Man darf auf das Geld in den nächsten Jahren nicht angewiesen sein.

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Tipp: Lieber nicht auf Kredit spekulieren
Zwar sind derzeit auch die Kreditzinsen vergleichsweise niedrig, aber das sollte nicht dazu verlocken, auf Kredit mit Aktien zu spekulieren. Kommt es zu einer Börsenkorrektur, juckt das einen Anleger, der nur eigenes Geld gut gestreut und langfristig angelegt hat, gar nicht, denn irgendwann geht die Börse auch wieder nach oben. Wenn der Anleger aber auf Kredit spekuliert, ist der Kredit bei einem Börsencrash nicht mehr durch das Depot gedeckt und die Bank zwangsverkauft einen Teil oder alle Aktien - zu diesem Zeitpunkt meist weit unter Wert! Was an Aktien durch die Bank verkauft und zur Kreditminderung benutzt wurde, ist für immer weg und kann nicht mehr im Wert steigen.

Tipp: Liquidität nicht aus den Augen verlieren
Trotz der besseren Chancen sollte man nicht all sein Geld in zinsunabhängige Geldanlagen stecken, da sie großen Wertschwankungen unterliegen - und wenn man aus einer persönlichen Notlage heraus solche Anlagen zu einem ungünstigen Zeitpunkt verkaufen muss, ist das Geld wirklich verloren und die Jahre des Sparens zuvor waren vergebens. Man muss also immer eine gewisse liquide Reserve für Reparaturen, für zu ersetzende Haushaltsgeräte, für den Jobverlust, Zahnersatz, die Zahnspangen der Kinder etc. haben. Diese Liquidität bietet einem aber nur Bargeld und Spargeld (einschließlich Tagesgeld und Festgeld) - Anlagen, die wenig schwanken und schnell verkauft werden können.

Ein paar Gedanken zu Betongold
Es heißt oft, Immobilien und Immobilienfonds seien eine risikoarme Geldanlage. Aber tatsächlich ist die Wertentwicklung und Rendite eines Objektes von seiner Lage sowie von der Differenz zwischen dem Kauf- und dem Verkaufpreis abhängig. In Zeiten niedriger Zinsen trauen sich mehr Menschen als sonst an eine Baufinanzierung, was bedeutet, dass die Nachfrage (oft aber nur an bestimmten Standorten) steigt, die Wohnungen also immer teurer werden. Die Mieten steigen nicht unbedingt auch so stark, sodass das Abstottern schwierig werden kann. Je später jemand in so einer Boomphase in Immobilien einsteigt, desto schwieriger wird es für diesen Menschen, die Immobilie zu einem lohnenden Investment zu machen. Die niedrigen Zinsen dauern nun schon eine ganze Weile an, Vorsicht ist geboten!

Zum Thema Wohnen in der eigenen Immobilie: Heutzutage wird von vielen Arbeitnehmern und ihren Familien hohe Flexibilität erwartet - überlegen Sie daher vor dem Kauf: Was wird aus der Immobilie, wenn Sie in einen anderen Ort umziehen müssen oder wollen? Können Sie den Kredit auch noch bedienen, wenn Sie den Job verlieren oder geschieden werden? Außerdem ist da immer auch das Risiko, dass man Ihnen eine Schnellstraße, einen Flughafen, eine Gasförderanlage oder sonst etwas in die Nähe Ihrer Immobilie setzt und sie daher nicht nur an Marktwert verliert, sondern für Sie als Selbstbewohner auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt werden kann.

Auch Trends verändern sich: War früher das Häuschen auf dem Lande eine beliebte und erfolgreiche Investition, wollen heute alle in die Stadt. Die Häuschen auf dem Lande, die etwas weiter von der Stadt weg liegen, verloren in den letzten Jahren oft enorm an Wert. Sicher kann sich der Trend auch wieder ändern, aber niemand weiß, wann und wohin.

Statt sich also blind auf den Ruf des Betongoldes und die entsprechende Werbung der Branche zu verlassen, sollte man den Einzelfall der Anlage und die Gesamtsituation des individuellen Anlegers knallhart unter die Lupe nehmen.

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Krisenwährung Gold?
Gold wird gerne als Krisenwährung bezeichnet. Aber es ist absolut nicht so, dass der Goldpreis immer nur steigt, denn er ist wie die Aktienkurse von Angebot und Nachfrage abhängig. Der Goldpreis wird stark vom Ölpreis, vom Kurs des US-Dollars und vielem anderen beeinflusst.

Abschreckende Beispielentwicklungen:

  • 1996 stand der Goldpreis im Höchststand noch bei 416,25 US-Dollar pro Feinunze Gold, 1997 fiel er im Tiefststand bis auf 283 US-Dollar.
  • 2011 stand der Goldpreis im Höchststand bei 1.896,50 US-Dollar je Feinunze Gold, bis 2015 fiel er im Tiefststand bis auf 1048,30 US-Dollar.

2016 lag der Preis pro Feinunze bei 1.259,98 US-Dollar - auch weit unter dem Höchststand von 2011.

Fazit: Wer zum falschen Zeitpunkt verkaufen muss, kann auch mit Gold viel Geld verlieren. Und niemand weiß, wohin die Entwicklung beim Gold überhaupt geht. Nur weil der Goldwert bisher - zumindest über große Zeiträume hinweg - gestiegen ist, muss das nicht immer so bleiben. Manches an der Zukunft ist nicht vorhersehbar.

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Freitag, 18. März 2016

Die niedrige Inflation gleicht die niedrigen Zinsen bei Tagesgeld und Festgeld weitgehend aus

Bei der Geldanlage geht es darum, den Wert des Geldes, das man gespart hat, zu vermehren oder wenigstens zu erhalten. Früher hat man jahrzehntelang über die hohe Inflation (abnehmende Kaufkraft des Geldes) gejammert, weil die Inflation die Zinsen von Festgeld, Tagesgeld und Sparbüchern ganz, teilweise oder auch noch die Substanz aufgefressen hat. Heute jammern wir über die niedrigen oder fehlenden Zinsen, haben aber das Glück der niedrigen Inflation. 

Die Zinsen, die Privatanleger auf Tagesgeld oder Festgeld bekommen, werden durch den Leitzins der Europäischen Zentralbank beeinflusst. Vereinfacht gesagt: Steigt der Leitzins, steigen auch die Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld. Fällt der Leitzins, fallen auch die Zinsen für die Anleger.

Zwei Prinzipien der Geldanlage

  • Je höher die Zinsen, desto schneller vermehrt sich das Geld.
  • Je höher die Inflationsrate, desto schneller steigen die Preise und umso schneller vermindert sich der Wert des Geldes (seine Kaufkraft).
2007:
Die Leitzinsen waren damals höher und auch die Zinsen für Festgeld. Aber auch die Inflation war höher. 

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2007 betrug der Leitzins (genauer der Hauptrefinanzierungssatz der Europäischen Zentralbank, EZB) 3,5 bis 4,25 Prozent. Die Zinsen für Festgeld lagen etwas höher bei 4 bis 4,5 Prozent je nach Bank, Anlagebetrag und Laufzeit. Die Inflationsrate lag bei 2,3 Prozent (siehe Statista-Grafik).

Bei Festgeld hat die Inflation also einen guten Teil der Verzinsung aufgefressen. Wer Geld als Bargeld, auf dem unverzinsten Girokonto oder auf einem schlecht verzinsten Sparbuch mit einem Zinssatz von 0,75 gespart hat, hat jährlich einen schönen Teil seines Geldes an die Inflation verloren.

2016:
Die Zinsen sind vernachlässigbar, solange es sich nicht um sehr große Beträge handelt. Die Inflation auch!

Der Leitzins wurde gerade auf 0 Prozent gesenkt. Der Zinssatz für Festgeld steht heute etwa bei 0,05 bis 1,2 Prozent (Laufzeit 1 Monat bis 5 Jahre, Mindestbetrag 2.500). Auch die Inflationsrate betrug im Februar 2016 0 Prozent.

Mit anderen Worten: Das Geld vermehrt sich zwar nicht gerade rasend, aber dafür nimmt auch seine Kaufkraft nicht ab.

Grafik: Die Inflation seit 1992 Statistik: Inflationsrate in Deutschland von 1992 bis 2015 (Veränderung des Verbraucherpreisindex gegenüber Vorjahr) | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista


Nachtrag: November 2018 bis November 2019:
Die Inflationsrate lag im November 2018 bei etwas über 2% und fiel im Laufe eines Jahres auf etwas über 1%. Wir haben also derzeit einen sehr geringen Kaufkraftverlust durch Inflation

Geldanlagetipp

Sollte Ihnen jemand eine wesentlich höhere als die aktuell übliche Rendite, beispielsweise ungewöhnlich hohe Zinsen, versprechen, müssen Sie sich sofort fragen, wieso. Die Antwort lautet fast immer: Weil niemand diesem Anbieter Geld für weniger Zins/Rendite leiht. Und dann sollten bei Ihnen alle Alarmglocken läuten und Sie sollten sich sofort fragen, wieso das wohl so ist! Die Antwort: Das Risiko wird von den Banken und anderen "Geldverleihern" als zu hoch bewertet! Wollen Sie das Risiko für diese Verzinsung in Kauf nehmen? Risiko ist die Gefahr, Geld zu verlieren. Vergessen Sie bei der Abwägung der angebotenen Geldanlage-Möglichkeit nicht die Liquidität und die Diversifikation!

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Vorteile der Niedrigzinszeiten

Ein Vorteil niedriger Leitzinsen liegt darin, dass man in dieser Zeit günstig Geld aufnehmen kann. Das gilt allerdings nicht für den Dispokredit vom Girokonto, da gehen die Banken kaum runter, wenn der Leitzins sinkt. Aber normale Darlehen bekommt man günstiger - weshalb man Dispozinsen umschulden sollte. Doch Vorsicht: Die Zeiten können sich auch wieder ändern und beispielsweise der Anschlusskredit für das Eigenheimdarlehen kann dann wesentlich teurer ausfallen. Man muss also vorausschauend denken und handeln. Außerdem sollte man aufpassen und nicht eventuell abgefahrenen Zügen, wie es das "Betongold" in mancher Lage sein könnte, hinterherlaufen.

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Sonntag, 16. September 2012

Beste Geldanlage Fremdwährungskonten?

Jedes Mal, wenn die Wirtschafts- und Refinanzierungsprobleme einiger Euroländer in den Fokus rücken, erwacht auch die Angst vor einem Zusammenbruch des Euros und einem möglichen Verlust des Ersparten. Schließlich soll das kleine oder große Vermögen ein Sicherheitspolster für schlechte Zeiten sein, als Finanzspritze zur Aufstockung der Rente oder als Starthilfe für die Kinder dienen oder kleine und große Anschaffungen ermöglichen - und nicht irgendwo im Nirvana verschwinden.

Neben Gold und Immobilien werden in letzter Zeit auch Fremdwährungskonten als beste Geldanlage propagiert, um "das Geld in Sicherheit zu bringen". Worum geht's?

Wechselkurse

Wechselkurse spielen in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Rolle bei der Geldanlage/Spekulation:
  • Wechselkursrisiko und Wechselkurschance
    Wer als Investor Geld in ausländische Aktien, Wertpapiere und andere Anlageprodukte, die ursprünglich in einer fremden Währung geführt werden, anlegt, darf nicht nur den Wertzuwachs und/oder die Rendite in der Originalwährung im Auge haben, sondern auch die Wechselkursveränderungen zwischen seiner Heimatwährung und der Originalwährung des Anlageproduktes. Der europäische Anleger muss sich also beispielsweise beim Kauf von amerikanischen Aktien nicht nur eine Meinung zur Entwicklung der Firma und ihrer Aktie in US-Dollar bilden, sondern auch zur Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses (siehe -> Währungsrisiko), denn auch der bestimmt die Kursentwicklung in Euro. Allerdings kann man das Wechselkursrisiko in manchen Konstellationen auch durchaus als Wechselkurschance sehen, denn der Kurs zwischen den beiden Währungen könnte sich ja auch für den Anleger positiv entwickeln.
  • Spekulationen am Devisenmarkt/Foreign Exchange Market (Forex)
    Devisen ist ein anderes Wort für Währungen - meist nennt man so die ausländischen Währungen. Devisenmarkt ist der "ökonomische Ort" wo der Devisenhandel stattfindet - das ist überall, wo Währungen gegeneinander getauscht werden. Durch den Devisenhandel mit seinem wechselnden Angebot und der wechselnden Nachfrage ändern sich die Wechselkurse zwischen allen frei handelbaren Währungen ständig. Üblicherweise handeln am Devisenmarkt vor allem Banken und Unternehmen. Seit ein paar Jahren wird spekulativen Privatanlegern das Wetten auf Wechselkursveränderungen ermöglicht. Mit Investieren hat das jedoch nicht viel zu tun, da die Geschäfte eher in kurzen Zeiträumen abgewickelt werden und sehr spekulativ und risikoreich sind.
  • Fremdwährungskonten (mit längerem Anlagehorizont)
    Konten bei deutschen Banken werden normalerweise in Euro geführt. Man kann allerdings bei seiner Bank auch nach einem Fremdwährungskonto fragen oder bei einer Bank im Ausland ein entsprechendes Konto in der fremden Währung eröffnen. Die Hoffnung/Versprechen einer Anlage mittels Fremdwährungskonto ist, dass die Fremdwährung sich in der Krise besser halten kann als der Euro. Ob das so sein wird, weiß aber niemand. Fremdwährungskonten werden inzwischen u. a. in US-Dollar, chinesischem Yuan, südafrikanischem Rand, mexikanischem Peso, türkischer Lira, ungarischem Forint, norwegischen Kronen oder Schweizer Franken angeboten. In der Regel funktioniert ein Fremdwährungskonto wie ein Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto - nur in einer anderen Währung.

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Fremdwährungskonten als sicherer Hafen?

Wer Angst hat, der Euro könnte zusammenbrechen, und meint, er bleibe in einer anderen Währung von den Folgen verschont, kann einen Teil seines Geldes auf einem Fremdwährungskonto parken. Zu empfehlen ist das guten Gewissens nur jemandem, der das Risiko der Fremdwährung auch abschätzen kann, denn viele der oben genannten Währungen sind absolut kein sicherer Hafen und auch bei den anderen kann man - genauso wenig wie beim Euro - tatsächlich voraussagen, was passieren wird, sollte es beispielsweise eine weltweite Wirtschaftskrise geben. Viele rechnen bei einem Zusammenbruch der Eurozone mit einer starken deutschen Währung (was sich schön anhört, aber für den Export schon mal nicht gut wäre). Fremdwährungskonten beinhalten sowohl eine Chance als auch ein Risiko. Und wie bei jeder Geldanlage spielt natürlich auch der Zeithorizont eine Rolle.
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Vorsicht Fallen

Wie bei jedem anderen Konto muss man auch bei Fremdwährungskonten die Angebote sorgfältig prüfen und vergleichen: allerdings nicht nur Mindesteinlage, Verzinsung (je höher die Zinsen, desto höher i. d. R. das Risiko), Zinsbindung, Gebühren und Einlagensicherung, sondern auch Wechselkursaufschläge, Sondergebühren, Rechtssicherheit des Staates (falls bei Bank im Ausland), Vertrauen zur Bank, Transaktionskosten etc. Zur Falle können die Besteuerung und die Einlagensicherung werden. Erträge (Kursgewinne) von Fremdwährungskonten bei einer deutschen Bank unterliegen nicht der Abgeltungssteuer (25 %), sondern - falls z. B. Geld auf einem unverzinsten Fremdwährungskonto innerhalb eines Jahres zurückgetauscht wird - als privates Veräußerungsgeschäft (komplette Versteuerung des Gewinns nach individuellem Steuersatz, wenn der Gewinn oberhalb der Freigrenze von 600 Euro liegt). Dazu kommt noch die Abgeltungssteuer für die Zinsen bei verzinsten Fremdwährungskonten (wenn die Kapitalerträge über 801 Euro liegen). Hat man sein "Fremdwährungskonto" bei einer Bank im Ausland muss man sich unbedingt über die Steuer (Steuerabkommen mit dem Land o. ä.) und die Einlagensicherung für den konkreten Fall informieren.

Beste Geldanlage Fremdwährungskonten - mein Fazit

Sein ganzes Erspartes/Vermögen auf Fremdwährungskonten zu parken, scheint mir weder aus Rendite- noch aus Sicherheitssicht, die beste Geldanlage zu sein. Die sicherste und beste Geldanlage ist meiner Meinung nach die Streuung nach Risiko-/Chance- und Liquiditätsaspekten. Doch bieten Fremdwährungskonten eine weitere Möglichkeit, seine Vermögensanlage zu diversifizieren - doch lohnt sich das, wenn überhaupt, erst bei größeren Vermögen. Hinweis:
Der Artikel ist eine Information, keine Finanzberatung. Jede Haftung ist ausgeschlossen.

Quelle
  • Die Methode Big Mac, Sophie Crocoll, DIE ZEIT N°37, 6. September 2012, S. 32
  • tinto Geld & Börse



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Sonntag, 23. Oktober 2011

Bank of Scotland: Einlagensicherung erhöht

Die Bank of Scotland ist dem Einlagensicherungsfond des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) beigetreten. Damit erhöht sich die bisherige Einlagensicherung der Bank of Scotland von 85.000 britische Pfund (gesetzliche Einlagensicherung) je Kunde auf nun 250.000 Euro je Kunde. Die Einlagensicherung gilt für Sparguthaben einschließlich der Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld bis insgesamt 250.000 Euro.

Eine Einlagensicherung ist dafür da, Gelder von Kunden zu schützen, wenn eine Bank in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Die gesetzliche/staatliche Einlagensicherung beträgt in Deutschland 100.000 Euro, in Großbritannien 85.000 britische Pfund. Tritt eine ausländische Bank, wie in diesem Fall die britische Bank "Bank of Scotland" (übrigens nicht zu verwechseln mit der "Royal Bank of Scotland" - das ist eine andere Bank"), dem BdB bei, dann haftet im Falle einer Insolvenz erst der staatliche britische Einlagensicherungsfonds bis zu 85.000 britische Pfund je Kunde und für alles, was darüber hinaus geht, der Einlagensicherungsfonds des BdB.

Man sollte seine Bank so aussuchen, dass die Einlagensicherung den Anlagebetrag einschließlich der Zinsen etc. zu 100 % abdeckt, oder eben sein Geld auf mehrere Banken verteilen.

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