Die beste Geldanlage ist eine gute Anlagestrategie - und die berücksichtigt auch die Möglichkeit eines Börsencrashs.
Börsencrash - Vorbeugungsmaßnahmen und Verhalten in der Krise |
Börsencrash - Vorbeugung
Ziel des Privatanlegers ist es, Verluste während eines Börsencrashs beziehungsweise während einer Baisse zu begrenzen und langfristig eine gute Rendite zu erzielen.
Um Schaden durch einen möglichen Börsencrash abzuwenden, sollte man an der Börse und allgemein bei der Geldanlage nach Plan handeln. Dazu gehören die folgenden Aspekte:
- Anlagestrategie
Für die Geldanlage/Vermögensanlage braucht man eine Anlagestrategie. Die wichtigsten Bestandteile einer Anlagestrategie sind: - Diversifikation
Unter Diversifikation verstehe ich die Streuung des Vermögens allgemein (Verteilen seines Vermögens auf mehrere Standbeine wie Immobilien, Tagesgeld, Festgeld und/oder Staatsanleihen, Aktien/Aktienfonds, Gold etc.) sowie auch die Streuung im Depot (Verteilung auf verschiedene Risikoklassen und "Anlageideen"). - Anlageziele
Bei der Diversifikation gilt es auch die Anlageziele zu beachten (mit wie viel Prozent des Vermögens will man auf keinen Fall ein Risiko eingehen und mit wie viel ist man bereit, Risiken einzugehen, um höhere Renditechancen zu haben) - Investieren statt Spekulieren
Wer - überwiegend - investiert (langfristig und diversifiziert in Qualitätsfirmen anlegt) anstatt zu spekulieren, ist von Börsenturbulenzen weniger betroffen. Vor allem sollte man keine Hebelprodukte oder Produkte mit Zeitwert (Optionsscheine etc.), Knockouts (Knockout-Zertifikate) etc. kaufen, denn die können durch einen Börsencrash völlig wertlos werden (bei manchen spekulativen Anlageprodukten kann man sogar mehr als den Kapitaleinsatz verlieren). - Aktien und Aktienfonds nur als langfristige Anlagen kaufen
Der Teil des Vermögens, der an der Börse investiert wird (Aktien/Aktienfonds), sollte nur Geld sein, das man einige Jahre nicht unbedingt braucht. Nur wer in einem Tief verkaufen muss, hat Verluste. Vorher ist ein Kurs nur eine Zahl auf dem Papier. - Nicht auf Kredit spekulieren
Wer auf Kredit spekuliert, indem er sein Depot beleiht, kommt bei einem Börsencrash schnell in Schwierigkeiten. Plötzlich sind die Positionen im Depot weniger Wert und der Kredit dadurch nicht mehr gedeckt. Die Bank will dann die Differenz und verkauft notfalls zwangsweise Wertpapiere aus dem Depot, um an ihr Geld zu kommen - egal wie tief die Kurse gerade sind. - Liquidität
Wer ein Liquiditätspolster ("flüssige Mittel" aus Tagesgeld, Guthaben auf dem Girokonto oder dem zum Depot gehörenden Verrechnungskonto, Bargeld) hat, der muss nicht in ungünstigen Zeiten verkaufen, sondern kann sogar am Ende der Börsenkrise günstig einkaufen. - Regelmäßige Depotkontrolle
Man sollte regelmäßig überprüfen, ob die getätigten Investitionen noch stimmen (Qualität von Firmen und deren Wertpapiere, deren prozentualer Anteil im Depot) und eventuell Positionen rausnehmen oder verkleinern. Aktien guter Firmen erholen sich nach der Krise mit großer Wahrscheinlichkeit. Aktien von Wackelkandidaten ("Turnaround-Spekulationen") erhalten durch den Börsencrash oft den letzten Gnadenstoß.
Wer all das nicht beachten will, sollte wenigstens ein Auge auf die Börsencrash-Warnsignale haben.
Börsencrash - wie kommt man durch?
Wer vorgebeugt hat, kann in der Regel einen Börsencrash, eine Baisse oder eine Korrektur an der Börse einfach aussitzen.
Liquiditätsprobleme während des Börsencrashs - was tun?
Es kann manchmal mehrere Jahre dauern, bis sich eine Börsenkrise wieder verwächst beziehungsweise alte Kursstände erreicht werden. Wer fürchtet, Liquiditätsprobleme zu bekommen, weil demnächst Rechnungen anstehen und das Liquiditätspolster fehlt, und keine anderen Möglichkeiten hat, sollte solche Aktien/Aktienfonds verkaufen, denen er eine schnelle Erholung nach dem Börsencrash am wenigsten zutraut.
Börsencrash - Augen zu und durch!
Alle, die als langfristige Anleger (siehe oben Börsencrash - Vorbeugung) in keiner Notsituation sind, bleiben investiert und versuchen, die ganze Hysterie an der Börse und in den Medien zu ignorieren. Das schafft man am einfachsten dadurch, dass man Börsennachrichten während des Börsencrashs nur selten bis gar nicht konsumiert.
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"Cash is King" am Ende des Börsencrash - jetzt ist Zeit zum Shoppen
Wer ein ausreichend großes Liquiditätspolster hat, der kann während und nach dem Börsencrash günstig an der Börse einkaufen. Allerdings sollte man nicht gleich am ersten Erholungstag (Rebounce) nach dem Börsencrash die gesamte Liquidität auf einmal investieren, außer man ist sich sicher, dass es nicht noch einmal nach unten geht - und das kann man eigentlich nie sein. Es ist besser, sich schrittweise einzukaufen - und ohne das "engere Liquiditätspolster" anzugreifen, denn wann "nach dem Crash" genau ist, weiß man oft erst Monate oder Jahre später.
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