Bitcoin und Ether sind virtuelles Cybergeld, es gibt sie nicht zum Anfassen wie das abgebildete "Spielgeld" von Amazon* |
Investieren in / Traden von Kryptowährungen
Man kann Kryptowährungen wie Ether/Ethereum (ETH), Bitcoin (BTC) und viele andere Coins kaufen und verkaufen, so wie man auch US-Dollar oder Gold kaufen und verkaufen kann. Mit Glück sind die Krypto-Coins beim Verkauf mehr wert als beim Kauf (gemessen in Euro oder US-Dollar, je nachdem womit man eingestiegen ist).
Investoren planen langfristig, sie benötigen eine Meinung zum Investitionsobjekt und dessen langfristige Bedeutung für Wirtschaft, Gesellschaft usw. sowie die wahrscheinliche Wertentwicklung.
Trader halten die Titel meist weniger als einen Tag, manchmal nur Sekunden, das Handelsobjekt ist ihnen egal, sie brauchen nur eine Meinung zu dessen kurzfristigen Wertentwicklung. Manche tun aber auch beides, Investieren und Traden - erfolgreich sind die, die es zu trennen wissen und für jedes eine eigene Strategie haben.
Der Gewinn ist steuerfrei, wenn man die Coins länger als ein Jahr gehalten und mit ihnen nicht zusätzlich Geld verdient hat - das geht beispielsweise durch Verleihen (Crypto-Lending) oder der Beteiligung am Crypto-Staking (Proof of Stake), in dem Fall wird es steuerlich komplizierter. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die oben genannten Krypto-Währungen und weitere alternative Digitalwährungen zu Bitcoin (Alt-Coins) sehr großen Schwankungen unterliegen.
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Noch viel risikoreicher sind Hebelprodukte auf Währungen wie Optionen, Zertifikate und CFDs. Erfahrende Marktteilnehmer nutzen sie in kleinen Mengen zur Absicherung anderer Positionen. Die, die sie zum Zocken nutzen, gehen damit oft das Risiko ein, sich vollständig zu ruinieren.
[Nach einem Crash (wie Mitte 2021) sind die gesunkenen Kurse günstige Einstiegspreise (Buy The Dip), aber seien wir ehrlich: Meist weiß man erst Jahre später, wann das Tief wirklich erreicht war, denn jeder halbierte Kurs kann sich auch noch einmal halbieren. Deshalb gilt wie an der Aktien-Börse: Nicht alle Eier in einen Korb legen, immer ausreichend Liquidität für Notfälle haben und grundsätzlich nicht mehr einsetzen, als man zu verlieren finanziell und mental verkraften kann.]
Den Durchblick bei den vielen Coins zu behalten, ist schwierig, denn die Entwicklung in diesem Bereich ist rasant. Manche Coins haben fundamental keinen Wert (sie sind nicht Mittel, um ein geld-/wertgenerierendes Projekt zu realisieren), sondern sind Meme-Coins, wie beispielsweise Dogecoin, eine Währung, die als Witz entstand. Die Gefahr, dass eine Meme-Coin-Blase platzt, ist groß. Irgendwann wird die Meute, die den Kurs durch die (unter anderem bei Reddit) verabredete oder durch Elon-Musk-Tweets befeuerte Nachfrage nach oben getrieben hat, mit großer Wahrscheinlichkeit weiterziehen. Den letzten beißen dann die Hunde, denn die Preise hängen ab von Angebot und Nachfrage.
Wer sich also nicht nur auf Bitcoin und Ether einlassen, sondern tiefer einsteigen will, muss Zeit zur Einarbeitung mitbringen. Das Gute: Das Thema ist alles andere als langweilig und es gibt viele Informationen und Austausch bei YouTube, Reddit und anderen Social-Media-Plattformen - und alle TeilnehmerInnen sind auf Adrenalin (es ist ein Hype wie Ende der Internethype der 1990er Jahre - und man erinnere sich: Nach dem großen Crash Anfang der 2000er waren viele Neue-Markt-Startups raus aus dem Rennen und auch viele Anleger verloren Geld, aber wer ein paar der richtigen Unternehmen im Portfolio hatte, hat nicht nur Spaß gehabt, sondern auch Geld verdient - wenn auch nicht so viel wie die Gründer von Amazon oder Google).
Geldverdienen mit non-fungible Token (NFT)
Urheber/Künstler können eigene (digitale) Werke direkt auf den NFT-Marktplätzen in NFTs wandeln (genannt "minting") und verkaufen. Sie können vorgeben, ob und wie sie bei Weiterverkäufen prozentual beteiligt werden müssen (Lizenzgebühr, "royalty"). Aber Achtung: Die Transferkosten für das Minting und das Handeln können (auch abhängig von der Tageszeit) sehr hoch sein.
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Sammler und Anleger können NFTs kaufen, sammeln und (eventuell mit Wertzuwachs) weiterverkaufen. Dabei ist zu beachten, dass man vom Anlegerstandpunkt her mit dem Kauf eines NFTs nicht nur in das Kunstwerk, sondern auch in die Währung investiert. Wer sich für die Wertentwicklung seiner Investition in Kryptowährung und in Fiatgeld interessiert, sollte sich also merken, wie viel Euro oder US-Dollar ursprünglich ausgegeben wurden, um die Ether oder andere Kryptowährung für den Kauf der NFTs zu beschaffen, und mit dem Preis am Verkaufstag umgerechnet in Euro oder US-Dollar vergleichen.
NFT-Marktplätze sind beispielsweise
OpenSea https://opensea.io/
OpenSea ist der größte Marktplatz für Kunst, Sammlerstücke, Spielelemente, Domainnamen etc. mit Auktionsfunktionen, ist aber eigentlich lediglich die Schnittstelle zu SuperRare, Decentraland, rarible und anderen - ist also eigentlich mehr ein Explorer für NFT-basierte Marktplatzprojekte.
SuperRare https://www.superrare.co/
Hier kann man zum Kunsthändler werden. SuperRare ist ein Marktplatz für seltene digitale Kunstwerke. Bezahlt wird mit Ether. Die Plattform verdient an den Galleriekommissionen (15 Prozent). Der Urheber/Künstler erhält 85 Prozent des Verkaufserlöses und bei einem Weiterverkauf des Kunstwerkes ebenfalls jeweils einen Anteil in der Höhe, den er im NFT festgelegt hat, üblich scheinen etwa 10 Prozent zu sein.
Decentraland https://play.decentraland.org/
Decentraland hat einen Marktplatz in einer virtuellen Welt für tokenisierte virtuelle Immobilen und andere Dinge dieser WElt. Bezahlt wird mit Decentraland Coin (MANA) - einer anderen Kryptowährung (1 MANA entspricht derzeit etwa 0,188 US-Dollar).
Weitere Marktplätze für digitale-Kunst-NFTs sind Rarible und Nifty Gateway. Bei Nifty Gateway kann man nicht nur mit Kryptowährung, sondern auch mit Kreditkarte bezahlen.
Geldverdienen mit Aktien und Fonds, die auf Blockchain-/Kryptothemen setzen
Wer lieber in die zugrundeliegende Blockchain-Technologie und die Aussicht auf deren wahrscheinlich zunehmende Bedeutung investieren möchte, kann Aktien von Unternehmen kaufen, die von dieser Entwicklung profitieren werden oder würden, wenn alles so läuft, wie es derzeit nach Meinung vieler aussieht, beispielsweise von Microsoft (Azure Blockchain-Dienst: Blockchain-Apps in der Cloud), Nvidia (Grafikkarten für Mining), AMD (Grafikkarten für Mining), IBM (Blockchain-Lösungen), Amazon (Blockchain bei AWS, Amazon Web Services) und anderen.
Inzwischen gibt es auch einige Aktienfonds und ETFs, die beispielsweise in Unternehmen investieren, die vermutlich von der Blockchain-Technologie profitieren werden. Der Vorteil ist, dass solche Fonds in der Regel diversifizierter als eine Aktie sind, weil sie beispielsweise in Firmen verschiedener Sektoren (Informationstechnologie, Finanzbranche, Kommunikationsdienste etc.) und sie nicht nur in amerikanische und europäische Unternehmen, sondern auch in japanische, südkoreanische, taiwanesische, chinesische und Unternehmen anderer Länder investieren können. Beispiele solcher Fonds sind der börsengehandelte Invesco Elwood Global Blockchain UCITS ETF Acc in US-Dollar und der nicht börsengehandelte HansaInvest-Fonds Chainberry Equity R in Euro.
Kryptofonds, die tatsächlich in Crypto Assets (Kryptowährungen, Kryptoprojekte/Token) oder deren Entwicklung investieren, sind für Kleinanleger schwieriger zu finden. Sie nennen sich oft Krypto-Index, um nicht an die Regularien für Wertpapierfonds gebunden zu sein (Regularien dienen aber auch dem Anlegerschutz), andere verlangen eine sehr hohe Mindestanlagesumme. Oft sind sie geschlossene, nicht börsengehandelte Fonds mit Laufzeitbindung oder oft zumindest schlechtere Fungibilität (Verkaufbarkeit) als man es von Aktien oder börsengehandelten Wertpapierfonds aus den großen Indizes gewohnt ist. Ein Beispiel für einen geschlossenen Kryptofonds ist der Grayscale Digital Large Cap Fund mit 50.000 US-Dollar Mindestanlage und einjähriger Laufzeit (danach am Zweitmarkt verkaufbar, falls es den dann gibt).
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Risikolos sind Fonds aber trotz der jeweiligen Diversifizierung auch nicht, denn auch sie fallen bei einer weltweiten Krise; Technologie- und erst recht Kryptothemen sind sowieso sehr schwankend (volatil) und Fonds betreiben außerdem oft noch "Hebelgeschäfte" wie die Wertpapierleihe mit eigenen Risiken, um ihre Fonds-Performance zu verbessern. Bei Fonds, deren Fondswährung nicht der Euro ist, sollte man auch eine Meinung zur Währungsentwicklung in Bezug auf den Euro haben (Währungsrisiko). Bei Fondsvergleichen achtet man auch darauf, in welche Branchen, Länder und Unternehmen der Fonds investiert und weiteres, was in den Factsheets, Anlegerinformationen, Verkaufsprospekten und Halbjahres-/Jahresberichten zu finden ist. Wichtig finde ich persönlich, ob, an welchen Börsen/Handelsplattformen und wie oft ein Aktienfonds beziehungsweise ETF gehandelt wird, denn nur dann kann man notfalls schnell verkaufen und muss nicht (manchmal tagelang) auf die Abwicklung durch den Investmentfonds warten.
Noch viel risikoreicher sind Hebelprodukte auf Währungen wie Optionen, Zertifikate und CFDs. Erfahrende Marktteilnehmer nutzen sie in kleinen Mengen zur Absicherung anderer Positionen. Die, die sie zum Zocken nutzen, gehen damit oft das Risiko ein, sich vollständig zu ruinieren.
Geldverdienen als Werbepartner (Affiliate)
Geld verdienen lässt sich auch als Werbepartner von NFT-Marktplätzen beispielsweise als OpenSea-Affiliate oder als Werbepartner von Kryptowährungshandelsplätzen beispielsweise als bitcoin.de Affiliate*.
Nachtrag 17.11.2021: Beruflich profitieren
Die Blockchain-Technologie, Kryptowährungen, Decentralized Finance (DeFi = Decentralized Finance, d. h. Finanzdienstleistungen auf Blockchains, also dezentral und open source) und alles drum herum entwickeln sich rasend schnell. Es lohnt sich für fast jeden Menschen, sich in diese Themen einzubearbeiten, sei es um eigene Krypto-Projekte auf die Beine zu stellen, einen neuen Job in dem spannenden Umfeld zu finden (beispielsweise als AnalystIn bei einem Kapitalanlagefonds, als ProgrammiererIn bei einem Projekt etc.) oder um mit neuer Themenkompetenz im jetzigen Job zu punkten und sich zu verbessern (neue Aufgaben und Position im Unternehmen, neue Themen als Journalist oder Content-Creator etc.).
Sehr viele kostenlose Informationen findet man in Blogs und auf Themenseiten im Internet, beispielsweise in Videos bei YouTube, sehr interessant sind aber auch die oft kostenlosen offenen Online-Kurse (MOOCs), die auf Plattormen wie edx.org angeboten werden.
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Fazit
Jede der vorgestellten Invesitionsmöglichkeiten bietet Chancen und Risiken. Was Geldanlage betrifft, sollte man aber nicht vergessen, dass immer alles anders kommen kann, als viele erwarten, so auch hinsichtlich Blockchain-Technologie und Nutzung. Derzeit wird Bitcoin als das neue (digitale) Gold, Ethereum als das neue Silber angesehen, DeFi und Blockchain-basiertes Web sowie das Metaversum (gemeinschaftlich genutztes virtuelles Universum) befinden sich im rasanten Aufbau. Noch weiß man nicht, ob sich Ethereum bei NFTs und DeFi langfristig an der Spitze behaupten können wird, denn es werden immer neue Blockchains, Querverbindungen und Möglicheiten geschaffen (beispielsweise wird aktuell Solana gehyped - ob zu recht, weiß man vielleicht in fünf Jahren). Gefördert werden die vielen neuen Projete von kleinen und großen Investoren, die sich unter anderem danach richten, wohin die Brain Power, sprich die EntwicklerInnen, wandern, um Projekte zu verwirklichen. So wie man zu Beginn es Internets nicht wusste, welche Unternehmen langfristig durchkommen würden, weiß man auch heute nicht, wie die Entwicklung im Einzelnen verlaufen wird und wer die Gewinner sein werden. Es wird noch viele Kämpfe geben, nicht nur mit Regulierern, sondern auch mit großen Tech-Konzernen, die die Kontrolle (und die Einnahmen) wollen - entgegen den Vorstellungen der Enthusiasten, die die Entwicklung in Gang gesetzt haben und die eher dezentrale Projekte wollen. Und wer weiß schon, wann die nächste Disruption, die Disruption der Disruption, um die Ecke kommt. Sich aber in die Themen einzuarbeiten, ist meiner Meinung nach nie verkehrt, denn man lernt unheimlich viel und hat Spaß dabei.
[Dieser Artikel ist ein gekürzter Ausschnitt des sehr langen Blogbeitrages Was sind NFTs? Und worum geht es bei dem Blockchain-, Bitcoin-, Ethereum- und NFT-Hype? in meinem Blog tinto bloggt. Wer an mehr Einführung und Basis-Know-how interessiert ist, sollte auch den Beitrag dort lesen.]
Disclaimer
Über Geldanlage und Börse schreibe ich basierend auf meinen Erfahrungen als Hobbybörsianerin seit 1996 sowie meinen Recherchen zum jeweiligen Thema. Die bereitgestellten Informationen sind niemals als Kauf- oder Verkaufsempfehlungen für Wertpapiere, Währungen oder irgendetwas anderes zu verstehen. Für Ihre Entscheidungen sind nur Sie verantwortlich. Jede Haftung von mir ist ausgeschlossen.
Der Transparenz halber möchte ich darüber aufklären, dass ich einige der aufgeführten Möglichkeiten zu investieren selbst nutze beziehungsweise gerade mit meinen bescheidenen Mitteln teste. Welche der genannten es sind, bleibt mein Geheimnis, damit diese Nennungen nicht als Kaufempfehlung verstanden werden.
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