Dienstag, 25. April 2023

Investieren wie ein Star - Jeffree Star

Sündhaft teure Luxusartikel sind Statussymbole der Superreichen, mit denen sich auch viele Größen aus Sport und Unterhaltung schmücken. Vielen dieser Stars sind sie Belohnung für Erreichtes und oft auch ein Pflaster für die verletzte Seele, wenn sie sich aus Armut, schwierigen Verhältnissen und trotz Ängsten und Depressionen an die Spitze ihres Faches hochgearbeitet haben. Luxusartikel sind aber auch Investitionen! (aktualisiert am 25.04.2023)

Jeffree Star zeigt im folgenden Video seine Designer-Handtaschen-Sammlung im Pink Vault (Tresorraum) in seiner Villa in Calabasas. Das Youtube-Video hatte über 27 Millionen Zuschauer. (Inzwischen ist er allerdings in ein riesiges Anwesen in Hidden Hills umgezogen, in welchem er sich einen dreimal so großen Vault bauen ließ.)

Dass das Interesse an Luxusmarken aller Art groß ist, sieht man unter anderem an den vielen Abrufen von entsprechenden Videos und Vlogs bei YouTube - von Hypercar-Vorführungen bis zu Schnupperbesuchen in den Luxustempeln für Designermode, Düfte, Kosmetik und Accessoires der High-End-Marken.

Stars aus Film und Fernsehen, der Sportwelt und Social Media haben viele Fans und die eifern ihnen oft nach. Sie wollen auch so etwas wie ihr Vorbild tragen, fahren oder einfach nur besitzen. Auch deshalb werden die (aufstrebenden) Größen von den Luxusmarken hofiert, ihre Markenbotschafter zu werden.

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(STORM Herrenuhr)



Diejenigen unter den Fans, die das nötige Kleingeld haben, kaufen sich auch eine Uhr oder eine Birkin-Bag für Tausende oder gar Hunderttausende von Euro. Die, die mit weniger Budget auskommen müssen, sparen so lange, bis sie sich wenigstens eine Sonnenbrille, einen Schal, einen Gürtel, ein Parfüm oder ein paar Sneaker mit dem Designerlogo leisten können.


Gürtel von Hermès - ein Stück Luxus, das den Alltag verschönt, aber eher keine Investition im Sinne einer Geldanlage zum Werterhalt oder zur Wertvermehrung des Ersparten/Vermögens (Bild von StockSnap auf Pixabay)


Jeffree Star

Jeffree Star, geboren als Jeffrey Lynn Steininger, ist ein Star, der sich aus schwierigen Verhältnissen zu Erfolg und Reichtum hochgearbeitet hat. Er begann als Makeup Artist bei MAC Cosmetics, erschuf sich mit geändertem Namen als Marke und wurde ein MySpace-Star und erfolgreicher Singer-Songwriter. Als er im Musikbusiness keine Zukunft mehr für sich sah, fing er noch einmal mit nichts von vorne an: Er gründete sein Unternehmen Jeffree Star Cosmetics und begann mit einem flüssigen Lippenstift, den er zunächst in drei Farben über das Internet und auf Musikfestivals, Messen und ähnlichem verkaufte, die Beauty-Welt zu erobern.

Heute ist Jeffree vor allem Unternehmer (Jeffree Star Cosmetics, Killer Merch u. a.), Influencer und Investor. Er sammelt Luxusautos (oft Sonderanfertigungen), teuerste Designer-Taschen, Uhren und Designer-Klamotten (jeweils Unikate oder Limited-Edition-Stücke). Sein Weg, sein Mut, unverblümt er selbst zu sein, sein Fleiß und sein Erfolg sind Inspiration für viele. (Und viele der Fans sammeln seine kompletten Kollektionen.)

Jeffree Star Cosmetics wurde 2014 gegründet. Mit einem flüssigen Lippenstift in drei Farben begann Jeffree Star die Eroberung der Beauty-Welt. Heute gibt es jährlich mehrere Kollektionen mit vielen verschiedenen Produkten, die mit kreativen Kampagnen vorgestellt werden, die ihresgleichen suchen. Noch 2021 will er seinen Kunden in aller Welt seine Hautpflege-Serie vorstellen. (Nachtrag: Und ohne offizielle Vorankündigung schob er noch schnell einen neuen Launch davor und brachte die ersten Produkte von Jeffree Star Pets heraus, und zwar so, dass man als Online-Make-up-KäuferIn auch gleich niedliche Hundespielzeuge u. Ä. in den Warenkorb legen kann).
Vor ein paar Monaten überraschte Jeffree Star seine Fans mit der Ankündigung, sein Anwesen in Kalifornien zu verkaufen und seinen Hauptwohnsitz nach Wyoming zu verlegen, wo er inzwischen viel beachtet eine Yak Ranch, die Star Yak Ranch aufbaut.

Jeffree Star fiel mir vor ein paar Jahren bei meinen Recherchen zu Trends, die aus Amerika zu uns schwappen, auf. Da ich mich seit Jahrzehnten hobbymäßig mit dem Thema Geldanlage befasse, wurde ich hellhörig, als er in mehreren Videos von seinen Designer-Handtaschen als erfolgreiche Investitionen sprach. Sollte ich mir auch eine Designer-Handtasche zulegen? Aber was kosten die genau und wie erkennt man, welche Tasche welcher Marke in welcher Farbe und Größe mit welchen Beschlägen sich lohnen würde?

Voraussetzungen für eine erfolgreiche Investition in Luxusgüter direkt

Ich fand schnell heraus, dass man sich, ähnlich wie bei Kunst, tatsächlich sehr intensiv mit den Details befassen muss, um eine gute Wahl aus Investorsicht treffen zu können – egal, ob man in Luxus-Handtaschen, Uhren, Schmuck oder Hypercars/Supercars investieren will.

Nicht jede Designer-Handtasche und nicht jedes Produkt einer Luxusmarke nimmt mit der Zeit an Wert zu, viele werden einfach nur alt und unmodern statt begehrte Klassiker. Preise werden wie bei allem von Angebot und Nachfrage bestimmt. Es kommt nicht nur auf den Markennamen, den Designer oder Creative Director der Marke und die Produktart an, sondern auch auf die Auflagengröße (ob Einzelstück, Sonderanfertigung, Limited Edition beziehungsweise die Stückzahl), Ausführung (Material, Details, Größe, Farbe), Zertifizierung (NFTs sind im Kommen), Vorbesitzer und Zustand (bei Gebrauchtmarkt, Auktionen), Trends und vieles mehr an.

Wer mit einer solchen Investition liebäugelt, sollte bedenken, dass man richtig viel Geld benötigt, um eine Diversifikation zur Risikominderung hinzubekommen – nicht nur hinsichtlich der Investition in das Segment Luxusmarken, sondern auch aus Sicht der Vermögensanlage insgesamt.

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Aber Jeffree Star hat sich seine erste(n) Louis-Vuitton-Taschen gekauft, als er noch nicht viel Geld hatte, werden einige einwenden. Ja, aber er war damals sehr jung und von diesen Marken und Taschen von Kindheit an fasziniert. Ihm bedeuteten die Taschen offensichtlich etwas, was über sie als „Investitionsobjekt“ hinausgeht, er verfolgt die Ideen und Trends der neuen Designer dieser traditionellen Labels (diese haben ihnen in den letzten Jahren neues Leben eingehaucht, RIP Virgil Abloh), wie sie angefertigt werden, die Handwerkskunst, und anderes mehr. Und wie er im Video oben sagt, hat er zu Beginn mehrfach Taschen verkaufen müssen, um die Miete bezahlen zu können.

Schon der Kauf einer einzigen der aus Investitionssicht interessanten Objekte kann die Ersparnisse aufbrauchen, für den Preis mancher seltenen Hermès-Taschen bekommt man gleich mehrere Eigenheime. Bei etwaigen Investitionsambitionen ist nicht zu vergessen: Eine solche Tasche und auch andere Luxusgüter-Investitionen benötigen eine spezielle Aufbewahrung und Pflege (selbst Taschen werden zur "Wartung" gegeben), man muss sie versichern und anderes mehr.

Wer nicht über das Budget und/oder die Liebe zum Objekt verfügt, sondern einfach nur von der Entwicklung bestimmter Luxusmarken profitieren oder aus Sympathie involviert sein möchte, sollte eine andere Art der Investition erwägen.

Durch die Inflation wird Geld im Sparschwein oder auf einem unverzinsten Konto immer weniger wert. Investitionen und Geldanlagen können den Wert erhalten und mit Geschick und Strategie zu einer Wertsteigerung führen.
Aktien der Luxusmarken statt Luxusobjekte kaufen

Eine diversifizierte Sammlung von Luxusobjekten aufzubauen, ist nur möglich, wenn man dafür ausreichende Geldmittel hat. Das haben jedoch nicht viele.

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Anders sieht es aus, wenn man in börsengehandelte Aktien investiert. Die Aktien eines Unternehmen sind meist für weniger Geld zu haben als ein Luxusgut, das gute Aussichten auf eine Wertsteigerung hat. Man kann für das Geld einer teuren Uhr, einer teuren Handtasche, eines Luxusschlittens Aktien mehrerer Marken solcher Produkte kaufen.

Doch auch hier muss man die richtige Auswahl treffen. Nur weil der Designer eines Unternehmens schöne Kleider entwirft, ist eine Firma noch nicht erfolgreich – es kann aber neugierig machen, sich näher mit dem Unternehmen (Zielgruppe, Konkurrenz, Strategie, Nachhaltigkeitskonzept, Markenbotschafter, Trends, Zukunftsaussichten etc.) und seinen Anteilen (Aktien) zu beschäftigen. Bei den Aktien sollte man sich die Kennzahlen, Handelsplätze (welche Börsen), Kurse, Kursentwicklungen/Charts und Ähnliches anschauen.

Aktien einiger Luxusmarken-Unternehmen und ihre ungefähre Entwicklung der letzten 12 Monate (Mitte November 2020 bis 2021) in Prozent als Beispiele:
  • Louis Vuitton (Designertaschen, Mode, Accessoires und mehr) gehört zum Konzern LVMH - Moët Hennessy Louis Vuitton (WKN: 853292): 54 Prozent
  • Hermès (bekannt durch die Birkin- und die Kelly-Bags) gehört zum Konzern Hermès International S.C.A. (WKN: 886670): 79 Prozent
  • Versace (Designermode) gehört heute zur Capri Holdings, eine Luxus-Lifestyle-Marke (WKN: A2PBDX): 131 Prozent
  • Gucci (Mode und Accessoires) gehört heute zum Kering-Konzern für Luxus, Sport und Lifestyle (WKN: 851223): 11 Prozent
  • Christian Dior (Mode, Kosmetik, Parfum) ist an der Börse als Christian Dior S.A. (WKN: 883123): 72 Prozent
Dies ist nur eine kleine Auswahl. Und die Entwicklung des letzten Jahres ist nicht immer typisch für eine bestimmte Aktie, sondern kann auf besondere Umstände zurückzuführen sein, und sie muss sich erst recht nicht in der Zukunft fortsetzen. Außerdem sollte man beobachten, wie eine Aktie beziehungsweise deren Aktionäre, in welcher Art Krise reagieren, beispielsweise ob der Kurs nach einer Korrektur (Gewinnmitnahmen beispielsweise bei einer schlechten Branchennachricht) wieder kraftvoll nach oben geht, oder ob er weiter unten dahindümpelt, während sich die Aktien der Mitbewerber schon längst erholt haben, und anderes mehr.

Ich investiere in Luxus – wie Jeffree Star, aber doch anders.

Mein bescheidenes „Vermögen“ habe ich auf viele Standbeine verteilt, um das Risiko überschaubar zu halten, was in meinem Alter nicht fern der Rente wichtig ist.

Mögliche Standbeine einer Vermögensanlage sind beispielsweise: Man wählt die aus, die am besten zur eigenen Person und Situation (Größe des Vermögens, Alter, Familiensituation etc.) passen in ebenfalls individuellen Anteilen am Gesamtvermögen. Mehr dazu bei Geldanlage mit Strategie.

Auch Jeffree Star hat sein Vermögen diversifiziert, meines Wissens in Immobilien, verschiedene (eigene) Unternehmen/Unternehmensbeteiligungen, in verschiedene Luxusgütergruppen (Handtaschen, Autos, Uhren), die er mag, und anderes mehr.

Wer aber weder Geld in Luxusgüter noch in Aktien anlegen will, sich aber auch mal mit etwas Luxuriösem umgeben möchte, kann sich mit dem ein oder anderen Accessoire (Sonnenbrille, Gürtel) oder einem kleinen Flakon eines betörenden Designerduftes trösten.

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Mein Depot/Disclaimer

Von einigen Luxusgüter-Aktiengesellschaften habe ich jeweils ein paar Aktien gekauft und meinem ansonsten Technologie- und Öko-lastigen Aktiendepot hinzugefügt. Manche habe ich nach einiger Zeit wieder verkauft (siehe Besser Geld anlegen: Börse nach dem Aschenputtelprinzip), andere halte ich nun schon seit mehreren Jahren. Sie haben trotz Pandemie eine sehr beachtliche Performance hingelegt. Kein Wunder: Die Unternehmen haben sich in den letzten Jahrzehnten erneuert bzw. sich zusammengetan – sie sind stärker geworden, und die Superreichen wurden auch in der schwierigen Zeit der Pandemie meist reicher und konnten sich Luxusanschaffungen leisten (siehe Wirtschaft|DW: Reiche werden dank Corona reicher).

Die Preise von Aktien hängen von Angebot und Nachfrage und letztlich von der Zuversicht der MarktteilnehmerInnen ab. Es ist ein Kampf der Bullen und Bären: Die Bullen repräsentieren die, die auf steigende Börsen setzen, die Bären die, die fallende Kurse erwarten.

Da man aus der Vergangenheit nicht sicher die Zukunft vorhersagen kann, lege ich nicht offen, welche Aktien ich gekauft und welche ich davon bis heute behalten habe, ebenso wenig meine Standbeine oder wie groß deren Anteil bei mir ist. So möchte ich vermeiden, dass meine Beispiele von Lesern als Kaufempfehlung verstanden werden. AnlegerInnen sollten grundsätzlich individuelle Strategien entwickeln, Kriterien festlegen und dann die zur Person passenden Anlageentscheidungen treffen.

Luxus alleine macht nicht glücklich

Durch Jeffree Star und andere ist mir bewusst geworden, dass viele erfolgreiche Rapper/Singer-Songwriter, Spitzen-Sportler und andere sich selbst und der Welt mit ihren teuren Autos, Brilliantschmuck, Designer-Outfits und anderem beweisen wollen, dass sie es geschafft haben und/oder dass sie als Mensch wertvoll sind. Viele von ihnen sind in ihrer Kindheit wegen ihrer Herkunft, Träume, ihres Anderssein belächelt, verachtet, bemitleidet, gemobbt oder gar verstoßen worden, doch sie sind Umständen wie Armut und Herabwürdigung entkommen, haben ihre Träume trotz scheinbar schlechtester Voraussetzungen verwirklicht oder sind ihnen zumindest ein großes Stück näher gekommen. Die Sportwägen, Prachtvillen, Designerlogos und das viele Bling Bling am Körper und auf den Zähnen („Grills“) sollen das belegen. (Ich schreibe „scheinbar“ schlechteste Voraussetzung, weil sie in Wirklichkeit oft Stärken haben, die anderen fehlen, und die ihnen in vielen Fällen den verdienten Erfolg brachten: Mut, Durchhaltevermögen, unermüdlicher Kampfgeist und Arbeitsethik.

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Jeffree Star ist seit ein paar Jahren reich genug, sich so ziemlich jeden Wunsch erfüllen zu können, der mit Geld zu haben ist. Als ihm bewusst wurde, dass sein Ansammeln von Dingen (vor allem von Luxusgütern) zu extrem wurde, sein Innerstes aber nicht heilen konnte, machte er eine Therapie, kaufte eine für ihn vergleichsweise bescheidene Ranch und Land in Wyoming und errichtet dort eine Yak-Ranch, wo er viel Zeit draußen mit seinen Tieren (derzeit 50 Yaks 300 Yaks und 4 Kamele, abgesehen von 8 zwerspitzen (Pomeranians) verbringt, wenn er nicht als CEO und Model, Markenbotschafter für seine Unternehmen in Kalifornien oder anderswo sein muss (Zoom und ähnliche Apps machen ja ansonsten „Homeoffice“ möglich). Sein Anwesen in Kalifornien wurde inzwischen laut Presse für 16,7 Millionen US-Dollar verkauft. Er hat aber nach wie vor eine Sammlung Luxuskarossen, einen Teil seiner kostbaren Designer-Handtaschen, Schmuck und anderes mehr, weil er diese Dinge mag (was letztlich Designer, Kunst und Handwerk fördert) und weil sie sich für ihn als Investitionsobjekte (neben anderen Einnahmequellen/Anlageobjekten) und Sicherheit bewährt haben. Allerdings investiert er mehr und mehr Geld in seine Ranch als landwirtschaftliches Unternehmen: Er kauft Land, landwirtschaftliche Fahrzeuge und immer mehr Tiere dazu, baut Scheunen, Unterstände und einen Yak-Salon für die Pflege und das Halftertraining der Tiere. Geld verdient er nun neben den anderen Unternehmungen auch mit der Züchtung von Yaks (und möglicherweise demnächst auch von Kamelen?) sowie mit der Produktion und dem Verkauf von Yakfleisch (nur ein Teil der Tiere (auf getrennten Weiden) sind für die Fleischproduktion, sie erhalten im Gegensatz zu den Zucht- und Streicheltieren keine Namen).

Wer weiß, vielleicht bringt Jeffree Star irgendwann auch Aktien eines seiner Unternehmen an die Börse. Ich werde sie mir dann auf jeden Fall anschauen und checken, ob sie zu mir und meinem Depot passen.

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Nebenbei: Immer gucken, welche Trends Zukunft haben könnten
Jeffree Star testet und bewertet auf verschiedenen Social-Media-Plattformen sowohl preisgünstige als auch luxuriöse Beautymarken und da er von niemandem abhängig ist, kann man seinem Urteil zu einem Produkt vertrauen: Er hat keine Scheu die luxuriöseste Marke zu verreißen, wenn sie nicht die erwartete Qualität liefert. Umgekehrt erhalten Low-Budget-Produkte sein "Jeffree-Star-Appropved"-Siegel, wenn sie gute Anwenderergebnisse liefern, auch wenn sie in der billigsten Aufmachung daherkommen. Diese Produkte sind dann manchmal am Tag nach seinem Review weltweit ausverkauft. Eine dieser Low-Budget-Marken, die ein paarmal mit guten Produkten aufgefallen ist, war Elf Cosmetics. Diese Marke interessierte mich, weil sie wie Jeffree Star Cosmetics ihre Produkte vegan und ohne Tierversuche herstellt. Das ist ein Trend vor allem bei den jungen Make-up-AnwenderInnen! Ich bestellte mir selbst einige Elf-Produkte und schaute sie mir ebenfalls an. Die Produktbehältnisse waren billige Basisbehälter, aber Elf kompensierte das erfolgreich mit einem interessanten (Farb-)Thema o.Ä. So kaufte ich schließlich auch von Elf ein paar Aktien. Das Ergebnis: Liefen schon die Luxusmarken in der Pandemiezeit nicht schlecht, hat Elf Cosmetics die Performance aller anderen Titel im Depot geschlagen: Der Kurs hat sich seit dem Kauf beinahe verdreifacht! Interessanterweise sind in der gleichen Zeit meine Technologieaktien und der Nachhaltigkeitsfonds, meine früheren Zugpferde, sehr schwach geworden und ich bin froh und dankbar über die Inspiration durch Jeffree Star.

* Werbelink

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Montag, 5. Juli 2021

Geld verdienen mit der Blockchain-Technologie, Kryptowährungen und NFTs

Auch wenn wir gerade mitten oder am Ende einer starken Korrektur bei Bitcoin- und Altcoinwährungen sind, werden weder die Blockchain-Technologie, noch Kryptowährungen oder NFTs nach Meinung der Technologie-Enthusiasten verschwinden. Solche Rückschläge gab es von Anfang an und sie führten bisher alle nach einer Atempause zum nächsten Hype. (Mit Nachtrag vom 17.11.2021)

Bitcoin und Ether sind virtuelles Cybergeld, es gibt sie nicht zum Anfassen wie das abgebildete "Spielgeld" von Amazon*
Wer an die Blockchain-Technologie glaubt, hat viele Möglichkeiten, zu partizipieren und Geld zu verdienen:

Investieren in / Traden von Kryptowährungen
Man kann Kryptowährungen wie Ether/Ethereum (ETH), Bitcoin (BTC) und viele andere Coins kaufen und verkaufen, so wie man auch US-Dollar oder Gold kaufen und verkaufen kann. Mit Glück sind die Krypto-Coins beim Verkauf mehr wert als beim Kauf (gemessen in Euro oder US-Dollar, je nachdem womit man eingestiegen ist).

Investoren planen langfristig, sie benötigen eine Meinung zum Investitionsobjekt und dessen langfristige Bedeutung für Wirtschaft, Gesellschaft usw. sowie die wahrscheinliche Wertentwicklung.

Trader halten die Titel meist weniger als einen Tag, manchmal nur Sekunden, das Handelsobjekt ist ihnen egal, sie brauchen nur eine Meinung zu dessen kurzfristigen Wertentwicklung. Manche tun aber auch beides, Investieren und Traden - erfolgreich sind die, die es zu trennen wissen und für jedes eine eigene Strategie haben.

Der Gewinn ist steuerfrei, wenn man die Coins länger als ein Jahr gehalten und mit ihnen nicht zusätzlich Geld verdient hat - das geht beispielsweise durch Verleihen (Crypto-Lending) oder der Beteiligung am Crypto-Staking (Proof of Stake), in dem Fall wird es steuerlich komplizierter. Man sollte sich aber bewusst sein, dass die oben genannten Krypto-Währungen und weitere alternative Digitalwährungen zu Bitcoin (Alt-Coins) sehr großen Schwankungen unterliegen.

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Noch viel risikoreicher sind Hebelprodukte auf Währungen wie Optionen, Zertifikate und CFDs. Erfahrende Marktteilnehmer nutzen sie in kleinen Mengen zur Absicherung anderer Positionen. Die, die sie zum Zocken nutzen, gehen damit oft das Risiko ein, sich vollständig zu ruinieren.

[Nach einem Crash (wie Mitte 2021) sind die gesunkenen Kurse günstige Einstiegspreise (Buy The Dip), aber seien wir ehrlich: Meist weiß man erst Jahre später, wann das Tief wirklich erreicht war, denn jeder halbierte Kurs kann sich auch noch einmal halbieren. Deshalb gilt wie an der Aktien-Börse: Nicht alle Eier in einen Korb legen, immer ausreichend Liquidität für Notfälle haben und grundsätzlich nicht mehr einsetzen, als man zu verlieren finanziell und mental verkraften kann.]

Den Durchblick bei den vielen Coins zu behalten, ist schwierig, denn die Entwicklung in diesem Bereich ist rasant. Manche Coins haben fundamental keinen Wert (sie sind nicht Mittel, um ein geld-/wertgenerierendes Projekt zu realisieren), sondern sind Meme-Coins, wie beispielsweise Dogecoin, eine Währung, die als Witz entstand. Die Gefahr, dass eine Meme-Coin-Blase platzt, ist groß. Irgendwann wird die Meute, die den Kurs durch die (unter anderem bei Reddit) verabredete oder durch Elon-Musk-Tweets befeuerte Nachfrage nach oben getrieben hat, mit großer Wahrscheinlichkeit weiterziehen. Den letzten beißen dann die Hunde, denn die Preise hängen ab von Angebot und Nachfrage.

Wer sich also nicht nur auf Bitcoin und Ether einlassen, sondern tiefer einsteigen will, muss Zeit zur Einarbeitung mitbringen. Das Gute: Das Thema ist alles andere als langweilig und es gibt viele Informationen und Austausch bei YouTube, Reddit und anderen Social-Media-Plattformen - und alle TeilnehmerInnen sind auf Adrenalin (es ist ein Hype wie Ende der Internethype der 1990er Jahre - und man erinnere sich: Nach dem großen Crash Anfang der 2000er waren viele Neue-Markt-Startups raus aus dem Rennen und auch viele Anleger verloren Geld, aber wer ein paar der richtigen Unternehmen im Portfolio hatte, hat nicht nur Spaß gehabt, sondern auch Geld verdient - wenn auch nicht so viel wie die Gründer von Amazon oder Google).

Geldverdienen mit non-fungible Token (NFT)
Urheber/Künstler können eigene (digitale) Werke direkt auf den NFT-Marktplätzen in NFTs wandeln (genannt "minting") und verkaufen. Sie können vorgeben, ob und wie sie bei Weiterverkäufen prozentual beteiligt werden müssen (Lizenzgebühr, "royalty"). Aber Achtung: Die Transferkosten für das Minting und das Handeln können (auch abhängig von der Tageszeit) sehr hoch sein.

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Sammler und Anleger können NFTs kaufen, sammeln und (eventuell mit Wertzuwachs) weiterverkaufen. Dabei ist zu beachten, dass man vom Anlegerstandpunkt her mit dem Kauf eines NFTs nicht nur in das Kunstwerk, sondern auch in die Währung investiert. Wer sich für die Wertentwicklung seiner Investition in Kryptowährung und in Fiatgeld interessiert, sollte sich also merken, wie viel Euro oder US-Dollar ursprünglich ausgegeben wurden, um die Ether oder andere Kryptowährung für den Kauf der NFTs zu beschaffen, und mit dem Preis am Verkaufstag umgerechnet in Euro oder US-Dollar vergleichen.

NFT-Marktplätze sind beispielsweise

OpenSea https://opensea.io/
OpenSea ist der größte Marktplatz für Kunst, Sammlerstücke, Spielelemente, Domainnamen etc. mit Auktionsfunktionen, ist aber eigentlich lediglich die Schnittstelle zu SuperRare, Decentraland, rarible und anderen - ist also eigentlich mehr ein Explorer für NFT-basierte Marktplatzprojekte.

SuperRare https://www.superrare.co/
Hier kann man zum Kunsthändler werden. SuperRare ist ein Marktplatz für seltene digitale Kunstwerke. Bezahlt wird mit Ether. Die Plattform verdient an den Galleriekommissionen (15 Prozent). Der Urheber/Künstler erhält 85 Prozent des Verkaufserlöses und bei einem Weiterverkauf des Kunstwerkes ebenfalls jeweils einen Anteil in der Höhe, den er im NFT festgelegt hat, üblich scheinen etwa 10 Prozent zu sein.

Decentraland https://play.decentraland.org/
Decentraland hat einen Marktplatz in einer virtuellen Welt für tokenisierte virtuelle Immobilen und andere Dinge dieser WElt. Bezahlt wird mit Decentraland Coin (MANA) - einer anderen Kryptowährung (1 MANA entspricht derzeit etwa 0,188 US-Dollar).

Weitere Marktplätze für digitale-Kunst-NFTs sind Rarible und Nifty Gateway. Bei Nifty Gateway kann man nicht nur mit Kryptowährung, sondern auch mit Kreditkarte bezahlen.

Geldverdienen mit Aktien und Fonds, die auf Blockchain-/Kryptothemen setzen
Wer lieber in die zugrundeliegende Blockchain-Technologie und die Aussicht auf deren wahrscheinlich zunehmende Bedeutung investieren möchte, kann Aktien von Unternehmen kaufen, die von dieser Entwicklung profitieren werden oder würden, wenn alles so läuft, wie es derzeit nach Meinung vieler aussieht, beispielsweise von Microsoft (Azure Blockchain-Dienst: Blockchain-Apps in der Cloud), Nvidia (Grafikkarten für Mining), AMD (Grafikkarten für Mining), IBM (Blockchain-Lösungen), Amazon (Blockchain bei AWS, Amazon Web Services) und anderen.

Inzwischen gibt es auch einige Aktienfonds und ETFs, die beispielsweise in Unternehmen investieren, die vermutlich von der Blockchain-Technologie profitieren werden. Der Vorteil ist, dass solche Fonds in der Regel diversifizierter als eine Aktie sind, weil sie beispielsweise in Firmen verschiedener Sektoren (Informationstechnologie, Finanzbranche, Kommunikationsdienste etc.) und sie nicht nur in amerikanische und europäische Unternehmen, sondern auch in japanische, südkoreanische, taiwanesische, chinesische und Unternehmen anderer Länder investieren können. Beispiele solcher Fonds sind der börsengehandelte Invesco Elwood Global Blockchain UCITS ETF Acc in US-Dollar und der nicht börsengehandelte HansaInvest-Fonds Chainberry Equity R in Euro.

Kryptofonds, die tatsächlich in Crypto Assets (Kryptowährungen, Kryptoprojekte/Token) oder deren Entwicklung investieren, sind für Kleinanleger schwieriger zu finden. Sie nennen sich oft Krypto-Index, um nicht an die Regularien für Wertpapierfonds gebunden zu sein (Regularien dienen aber auch dem Anlegerschutz), andere verlangen eine sehr hohe Mindestanlagesumme. Oft sind sie geschlossene, nicht börsengehandelte Fonds mit Laufzeitbindung oder oft zumindest schlechtere Fungibilität (Verkaufbarkeit) als man es von Aktien oder börsengehandelten Wertpapierfonds aus den großen Indizes gewohnt ist. Ein Beispiel für einen geschlossenen Kryptofonds ist der Grayscale Digital Large Cap Fund mit 50.000 US-Dollar Mindestanlage und einjähriger Laufzeit (danach am Zweitmarkt verkaufbar, falls es den dann gibt).

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Risikolos sind Fonds aber trotz der jeweiligen Diversifizierung auch nicht, denn auch sie fallen bei einer weltweiten Krise; Technologie- und erst recht Kryptothemen sind sowieso sehr schwankend (volatil) und Fonds betreiben außerdem oft noch "Hebelgeschäfte" wie die Wertpapierleihe mit eigenen Risiken, um ihre Fonds-Performance zu verbessern. Bei Fonds, deren Fondswährung nicht der Euro ist, sollte man auch eine Meinung zur Währungsentwicklung in Bezug auf den Euro haben (Währungsrisiko). Bei Fondsvergleichen achtet man auch darauf, in welche Branchen, Länder und Unternehmen der Fonds investiert und weiteres, was in den Factsheets, Anlegerinformationen, Verkaufsprospekten und Halbjahres-/Jahresberichten zu finden ist. Wichtig finde ich persönlich, ob, an welchen Börsen/Handelsplattformen und wie oft ein Aktienfonds beziehungsweise ETF gehandelt wird, denn nur dann kann man notfalls schnell verkaufen und muss nicht (manchmal tagelang) auf die Abwicklung durch den Investmentfonds warten.

Noch viel risikoreicher sind Hebelprodukte auf Währungen wie Optionen, Zertifikate und CFDs. Erfahrende Marktteilnehmer nutzen sie in kleinen Mengen zur Absicherung anderer Positionen. Die, die sie zum Zocken nutzen, gehen damit oft das Risiko ein, sich vollständig zu ruinieren.

Geldverdienen als Werbepartner (Affiliate)
Geld verdienen lässt sich auch als Werbepartner von NFT-Marktplätzen beispielsweise als OpenSea-Affiliate oder als Werbepartner von Kryptowährungshandelsplätzen beispielsweise als bitcoin.de Affiliate*.

Nachtrag 17.11.2021: Beruflich profitieren
Die Blockchain-Technologie, Kryptowährungen, Decentralized Finance (DeFi = Decentralized Finance, d. h. Finanzdienstleistungen auf Blockchains, also dezentral und open source) und alles drum herum entwickeln sich rasend schnell. Es lohnt sich für fast jeden Menschen, sich in diese Themen einzubearbeiten, sei es um eigene Krypto-Projekte auf die Beine zu stellen, einen neuen Job in dem spannenden Umfeld zu finden (beispielsweise als AnalystIn bei einem Kapitalanlagefonds, als ProgrammiererIn bei einem Projekt etc.) oder um mit neuer Themenkompetenz im jetzigen Job zu punkten und sich zu verbessern (neue Aufgaben und Position im Unternehmen, neue Themen als Journalist oder Content-Creator etc.).

Sehr viele kostenlose Informationen findet man in Blogs und auf Themenseiten im Internet, beispielsweise in Videos bei YouTube, sehr interessant sind aber auch die oft kostenlosen offenen Online-Kurse (MOOCs), die auf Plattormen wie edx.org angeboten werden.

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Fazit
Jede der vorgestellten Invesitionsmöglichkeiten bietet Chancen und Risiken. Was Geldanlage betrifft, sollte man aber nicht vergessen, dass immer alles anders kommen kann, als viele erwarten, so auch hinsichtlich Blockchain-Technologie und Nutzung. Derzeit wird Bitcoin als das neue (digitale) Gold, Ethereum als das neue Silber angesehen, DeFi und Blockchain-basiertes Web sowie das Metaversum (gemeinschaftlich genutztes virtuelles Universum) befinden sich im rasanten Aufbau. Noch weiß man nicht, ob sich Ethereum bei NFTs und DeFi langfristig an der Spitze behaupten können wird, denn es werden immer neue Blockchains, Querverbindungen und Möglicheiten geschaffen (beispielsweise wird aktuell Solana gehyped - ob zu recht, weiß man vielleicht in fünf Jahren). Gefördert werden die vielen neuen Projete von kleinen und großen Investoren, die sich unter anderem danach richten, wohin die Brain Power, sprich die EntwicklerInnen, wandern, um Projekte zu verwirklichen. So wie man zu Beginn es Internets nicht wusste, welche Unternehmen langfristig durchkommen würden, weiß man auch heute nicht, wie die Entwicklung im Einzelnen verlaufen wird und wer die Gewinner sein werden. Es wird noch viele Kämpfe geben, nicht nur mit Regulierern, sondern auch mit großen Tech-Konzernen, die die Kontrolle (und die Einnahmen) wollen - entgegen den Vorstellungen der Enthusiasten, die die Entwicklung in Gang gesetzt haben und die eher dezentrale Projekte wollen. Und wer weiß schon, wann die nächste Disruption, die Disruption der Disruption, um die Ecke kommt. Sich aber in die Themen einzuarbeiten, ist meiner Meinung nach nie verkehrt, denn man lernt unheimlich viel und hat Spaß dabei.

[Dieser Artikel ist ein gekürzter Ausschnitt des sehr langen Blogbeitrages Was sind NFTs? Und worum geht es bei dem Blockchain-, Bitcoin-, Ethereum- und NFT-Hype? in meinem Blog tinto bloggt. Wer an mehr Einführung und Basis-Know-how interessiert ist, sollte auch den Beitrag dort lesen.]

Disclaimer
Über Geldanlage und Börse schreibe ich basierend auf meinen Erfahrungen als Hobbybörsianerin seit 1996 sowie meinen Recherchen zum jeweiligen Thema. Die bereitgestellten Informationen sind niemals als Kauf- oder Verkaufsempfehlungen für Wertpapiere, Währungen oder irgendetwas anderes zu verstehen. Für Ihre Entscheidungen sind nur Sie verantwortlich. Jede Haftung von mir ist ausgeschlossen.

Der Transparenz halber möchte ich darüber aufklären, dass ich einige der aufgeführten Möglichkeiten zu investieren selbst nutze beziehungsweise gerade mit meinen bescheidenen Mitteln teste. Welche der genannten es sind, bleibt mein Geheimnis, damit diese Nennungen nicht als Kaufempfehlung verstanden werden.

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Donnerstag, 10. Juni 2021

Bitcoin und Ether/Ethereum - was ist das und worin unterscheiden sie sich?

Bitcoin und Ether sind die beiden bekanntesten und verbreitetsten von inzwischen vielen hundert Kryptowährungen. Bitcoin wurde 2009, Ether 2015 eingeführt. (aktualisiert 2021)


Bitcoin und Ether sind beide dezentrale Währungen, es gibt bei beiden keine Zentralbank oder Mittler, denen man vertrauen muss, wenn man jemandem Bitcoin oder Ether überweisen oder gegen Zinsen verleihen will. Die Sicherheit liefert die Blockchain-Technologie selbst - beim Bitcoin ist es die Bitcoin-Blockchain, bei Ether ist es die Ethereum-Blockchain-Plattform.

[Nachtrag: Allerdings muss man erst an eine Kryptowährung gelangen, um damit in Projekte investieren, handeln oder anders aktiv werden zu können. Und da führt der Weg meist über eine "Einstiegs"-Plattform, auf der man Euro, die man dorthin per Bank überweist, gegen Bitcoin, Ether oder anderes tauschen kann. Außerdem sollte man beachten, dass es nicht nur Vorteile hat, danach auf sich selbst gestellt zu sein, wenn es Probleme gibt.]

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Beide Systeme sind öffentlich, man braucht keine Einladung oder Genehmigung von einer Institution, sondern Nutzer "kommunizieren" mit der Blockchain mittels einer Anwendungssoftware. Einmal gespeicherte Transaktionen kann niemand nachträglich verändern, denn sie werden verschlüsselt in aufeinander aufbauende Blöcke einer Blockkette geschrieben, die wiederum in Kopie auf vielen Rechnern in einem Peer-to-Peer-Netzwerk liegt.

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Bitcoin versus Ether/Ethereum

Bitcoin und Ether/Ethereum: Während die Bitcoin-Blockchain fast ausschließlich für die Nutzung von Bitcoin als virtuelles Zahlungsmittel genutzt wird (was man inzwischen versucht, zu ändern), war die Ethereum-Blockchain von Anfang an für wesentlich mehr als die Schaffung und Transfers von Ether konzipiert. Tatsächlich wird sie schon lange als Basis des Web 3.0 gehandelt. Die Kurse für die Währungen Bitcoin und Ether sind an den Börsen explodiert, allerdings mit extremen Ausschlägen nach oben und unten. Wesentlich günstiger sind die Münzen bei Amazon.de* zu kaufen - natürlich nur zum Jux oder als Sammlerstück.
Die Bitcoin-Blockchain wurde 2008 entworfen. Sie wird hauptsächlich für die Währung Bitcoin genutzt und wurde nur dafür geschaffen. Bitcoin Miner ("Schürfer") schaffen neue Bitcoins, indem sie Transaktionen zu Blocks bündeln. Dafür müssen sie als Nachweis (Konsens-Algorithmus, Consensus Protocol) komplizierte Verschlüsselungsaufgaben lösen ("Proof of Work"), was große Rechnerleistung benötigt und viel Energie verbraucht - wofür der Bitcoin kritisiert wird.

Ethereum wurde nicht ausschließlich für die Währung Ether entwickelt, sondern ist eine offene Blockchain-Plattform und die Basis für viele völlig andere Projekte als die Ether-Währung und wird deshalb auch als Web 3.0 bezeichnet. Das Ethereum- Whitepaper Next-Generation Generalized Smart Contract and Decentralized Application Platform” veröffentlichte Vitalik Buterin im Jahre 2014, ein Jahr später wurde der erste Block gemined. Beispiele für Projekte auf der Ethereum-Blockchain:
  • Vevue: Bitcoins mit Restaurant-/Hotelfotos verdienen
  • Etheria: virtuelle Welt
  • KYC-Chain: Identitätsverwaltung
  • 4G Capital: Zugang zu Kleinkrediten in Afrika
  • Eth-Tweet: Microblogging
  • WeiFund: Crowdfunding-Lösung
  • Ampliative Art: Künstlerplattform
  • Bitnation (seit 2014 auf Ethereum): Open-Source Governance
Der Konsens-Prozess der Schürfer ("Miner") wird im Ethereum-System derzeit ebenfalls noch durch "Proof of Work" hergestellt, soll in Zukunft aber nach und nach durch ein Proof-of-Stake-System namens Casper ersetzt werden, welches weniger energieaufwendig sein soll. Bei "Proof of Stake" stecken als Validatoren bezeichnete Miner ihr Geld nicht in teure Rechner und Strom, sondern ins System. Machen sie beim Validieren Fehler, ist ihr "Pfand" futsch (Details bei Proof of Stake dank Casper: die Zukunft vom Ethereum).

Bei der Bitcoin-Blockchain ist die maximale Größe eines Blocks auf ein Megabyte begrenzt und die Währung stößt bereits an ihre Kapazitätsgrenzen. Bei Ether wächst die Größe der Blöcke automatisch.

Die Verarbeitung einer Transaktion in der Bitcoin-Blockchain dauert mehrere Minuten, die in der Ethereum-Blockchain nur einige Sekunden (Nachtrag 2021: das hängt aber von den Gebühren, Gas-Fees, die man bereit ist zu bezahlen, ab).

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Im Gegensatz zur Bitcoin-Blockchain hat Ethereum eine Funktionalität namens "Smart Contracts" - das sind Computerprogramme, die in den Netzwerkknoten ausgeführt werden und vordefinierte Aufgaben auslösen/ausführen, wenn eine bestimmte Situation eintritt. So könnte das System beispielsweise kontrollieren, ob vereinbarte Ratenzahlungen pünktlich erfolgen - und wenn nicht, ist ein gekauftes Objekt (vorübergehend) nicht mehr nutzbar. Währung, Kontrolle sowie eventuelle Konsequenzen bei Abweichungen vom Vertrag sind im System integriert.

Charakteristisches von Bitcoin und Ether im Überblick

Bitcoin  Ether/Ethereum
digitale Währung, virtuelles Geld digitale Währung, virtuelles Geld
Bitcoin-Blockchain  Ethereum-Blockchain
Bitcoin Script bietet beschränkte Möglichkeiten für "Smart Contracts"  Smart Contracts dank Ethereum Virtual Machine (EVM) mit universeller Programmierbarkeit
Proof of Work Proof of Work -> ab Version 2.0 Proof of Stake, um die Gebühren (Gas-Fees) zu senken (wahrscheinlich 2021)
Blockgröße festgelegt Blockgröße mitwachsend
langsame Verarbeitung
der Transaktionen
schnellere Verarbeitung
der Transaktionen

Nachtrag 2021:
Inzwischen hat sich so viel im Bereich Blockchain-Technologie, Kryptowährungen, Ethereum Smart Contracts und dApps sowie Non-Fungible Tokens (NFTs) getan. Gerade habe ich hier ausführlich darüber gebloggt: Was sind NFTs und worum geht es bei dem Blockchain-, Ethereum- und NFT-Hype (tinto bloggt).

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Freitag, 19. März 2021

Geld verdienen mit dem Bitcoin

Ergänzt am 19.03.2021
Bitcoin ist inzwischen eine recht verbreitete digitale Währung (crypto currency, Kryptowährung). Sie wird im Gegensatz zu Euro, US-Dollar und anderen Länderwährungen nicht von einer Regierung oder Zentralbank herausgegeben. In manchen Online-Shops kann man mit Bitcoin bezahlen und man kann Bitcoin direkt Peer-zu-Peer überweisen - das Besondere: Man hat geringe bis keine Transaktionskosten und ist unabhängig von Banken. Aber kann man als Anleger mit dem Bitcoin auch Geld verdienen? Und wie sicher ist das?

Kauft man Bitcoins auf einer der Plattformen für Kryptowährung, erhält man keine Münzen, denn es handelt sich um eine virtuelle Währung. Der Transfer wird in der Bitcoin-Blockchain (dezentrales verschlüsseltes Verzeichnis) festgehalten und in eine elektronische Geldbörse (Wallet) auf der Kryptohandelsplattform eingetragen, von wo man das virtuelle Geld beispielsweise an eine eigene Wallet übertragen kann.
Da der Bitcoin - wie andere Währungen, Gold und Wertpapiere - Preisveränderungen unterliegt, kann man Bitcoin kaufen (in "Bitcoin-Wechselstuben" = Kryptohandelsplattformen), darauf hoffen, dass die Währung immer populärer wird und der Preis steigt, so dass man ihn später teurer verkaufen kann. Wenn man sich den bisherigen Kursverlauf anschaut, sieht man, dass der Kurs zwar viel höher ist als ganz zu Anfang bei der Ausgabe, aber auch, dass er extremen Schwankungen unterliegt - was aber auch bei manchen anderen Währungen, bei Gold sowie manchen Wertpapieren vorkommt.

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Der Bitcoin birgt also Chancen für Gewinne aber auch Risiken für Verluste. Wie erfolgreich man als Anleger ist, hängt vom Einstiegszeitpunkt, der nicht sicher vorhersehbaren Entwicklung und vom Ausstiegszeitpunkt ab. Deshalb kann man interessierten Anlegern nur dazu raten, Bitcoin nur als einen (eher kleinen) Bestandteil einer diversifizierten Geldanlage zu kaufen. Man kann nur davor warnen, das ganze Ersparte auf eine so volatile Anlage zu setzen und hohe Verluste zu riskieren. Ebenso wenig empfehlenswert ist es, alles, was man an Kryptowährungen hat, in einer einzigen Wallet aufzubewahren - verliert man eine Wallet (Hardware-Wallet) oder wird sie ausspioniert (Wallet auf dem PC, Notebook oder Smartphone) ist mit dem gespeicherten Zeichencode, der die Wallet repräsentiert, auch das virtuelle Geld weg und kann nicht wiedergeholt werden. 

Eine weitere Möglichkeit, mit Bitcoin Geld zu verdienen, ist, ihn gegen mehr oder weniger hohe Zinsen Peer-to-Peer zu verleihen. Das geht über die Kreditplattform BitBond. Wie risikoreich das ist, hängt vom jeweiligen Kreditnehmer ab. Bei Krediten gilt aber grundsätzlich: Je mehr Zinsen jemand bereit ist, zu zahlen, desto weniger kreditwürdig ist er/sie für Banken (denn freiwillig zahlt niemand mehr Zinsen als er/sie muss) und desto höher ist das Risiko des Kreditgebers. Auch diese Art der "Investition" sollte nur einen kleinen Teil einer diversifizierten Geldanlage ausmachen, um das Risiko zu kontrollieren - wenn man denn überhaupt spekulativ unterwegs sein möchte.

Ebenfalls viel Vorsicht ist geboten, wenn man in Neuausgaben ("Initial Coin Offerings") neuer (alternativer), digitaler Währungen investiert - und beispielsweise als Gegenleistung einen Anteil an einem Projekt erhält, denn hier sind leider auch schwarze Schafe unterwegs.

Hinweis:
Auch wenn die Blockchain-Technologie der Kryptowährungen innerhalb der jeweiligen Systeme selbst für Sicherheit und Transparenz sorgt, ist man mit einer Kryptowährung nicht vor Kriminellen sicher, die beispielsweise versuchen, über Phishing und korrumpierte Online-Seed-Generatoren die privaten Schlüssel der virtuellen Geldbörsen (Wallets) auszuspionieren.

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Nachtrag 2018:
Der erste nach europäischem Recht regulierte Investmentfonds für auf der Blockchain basierende Assets, der Postera Fund – Crypto I aus Liechtenstein, kam am 18.04.18 auf den Markt (WKN: A2JE79, ISIN: LI0385769448, IFM Independent Fund Management AG). Kryptofonds fallen bei der Bafin unter die n Investmentfonds (AIF). Auf Börsenplattformen wie finanztreff.de werden sie unter Sonstige Wertpapierfonds (SF) aufgeführt.

Nachtrag März 2021:
Inzwischen hat sich so viel im Bereich Blockchain-Technologie, Kryptowährungen, Ethereum Smart Contracts und dApps sowie Non-Fungible Tokens (NFTs) getan. Gerade habe ich hier ausführlich darüber gebloggt, einschließlich der Möglichkeit mit diesen Themen Geld zu verdienen: Was sind NFTs und worum geht es bei dem Blockchain-, Ethereum- und NFT-Hype (tinto bloggt).

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Donnerstag, 21. November 2019

Börsencrash-Rezepte für Privatanleger

vgwort
Die beste Geldanlage ist eine gute Anlagestrategie - und die berücksichtigt auch die Möglichkeit eines Börsencrashs.

Börsencrash - Vorbeugungsmaßnahmen
und Verhalten in der Krise
Die Angst vor einem Börsencrash sollte Anleger nicht davon abhalten, an der Börse zu investieren, denn dort lassen sich gute Renditen erzielen, man lernt viel dabei und es macht Spaß. Ich bin seit 1996 als Learning-by-Doing-Hobbybörsianerin an der Börse aktiv und habe alle Börsenkrisen und Börsencrashs überlebt und auch eine brauchbare Rendite erzielt. Vor allem in den ersten Jahren habe ich häufig Lehrgeld gezahlt, weil ich völlig ohne Plan alles ausprobiert habe, was mit meinen Mitteln möglich war. Aus Fehlern lernt man, aber "unterm Strich muss es stimmen", und was ich gelernt habe, gebe ich gerne weiter.

Börsencrash - Vorbeugung

Ziel des Privatanlegers ist es, Verluste während eines Börsencrashs beziehungsweise während einer Baisse zu begrenzen und langfristig eine gute Rendite zu erzielen.

Um Schaden durch einen möglichen Börsencrash abzuwenden, sollte man an der Börse und allgemein bei der Geldanlage nach Plan handeln. Dazu gehören die folgenden Aspekte:
  • Anlagestrategie
    Für die Geldanlage/Vermögensanlage braucht man eine Anlagestrategie. Die wichtigsten Bestandteile einer Anlagestrategie sind:
    • Diversifikation
      Unter Diversifikation verstehe ich die Streuung des Vermögens allgemein (Verteilen seines Vermögens auf mehrere Standbeine wie Immobilien, Tagesgeld, Festgeld und/oder Staatsanleihen, Aktien/Aktienfonds, Gold etc.) sowie auch die Streuung im Depot (Verteilung auf verschiedene Risikoklassen und "Anlageideen").
    • Anlageziele
      Bei der Diversifikation gilt es auch die Anlageziele zu beachten (mit wie viel Prozent des Vermögens will man auf keinen Fall ein Risiko eingehen und mit wie viel ist man bereit, Risiken einzugehen, um höhere Renditechancen zu haben)
  • Investieren statt Spekulieren
    Wer - überwiegend - investiert (langfristig und diversifiziert in Qualitätsfirmen anlegt) anstatt zu spekulieren, ist von Börsenturbulenzen weniger betroffen. Vor allem sollte man keine Hebelprodukte oder Produkte mit Zeitwert (Optionsscheine etc.), Knockouts (Knockout-Zertifikate) etc. kaufen, denn die können durch einen Börsencrash völlig wertlos werden (bei manchen spekulativen Anlageprodukten kann man sogar mehr als den Kapitaleinsatz verlieren).
  • Aktien und Aktienfonds nur als langfristige Anlagen kaufen
    Der Teil des Vermögens, der an der Börse investiert wird (Aktien/Aktienfonds), sollte nur Geld sein, das man einige Jahre nicht unbedingt braucht. Nur wer in einem Tief verkaufen muss, hat Verluste. Vorher ist ein Kurs nur eine Zahl auf dem Papier.
  • Nicht auf Kredit spekulieren
    Wer auf Kredit spekuliert, indem er sein Depot beleiht, kommt bei einem Börsencrash schnell in Schwierigkeiten. Plötzlich sind die Positionen im Depot weniger Wert und der Kredit dadurch nicht mehr gedeckt. Die Bank will dann die Differenz und verkauft notfalls zwangsweise Wertpapiere aus dem Depot, um an ihr Geld zu kommen - egal wie tief die Kurse gerade sind.
  • Liquidität
    Wer ein Liquiditätspolster ("flüssige Mittel" aus Tagesgeld, Guthaben auf dem Girokonto oder dem zum Depot gehörenden Verrechnungskonto, Bargeld) hat, der muss nicht in ungünstigen Zeiten verkaufen, sondern kann sogar am Ende der Börsenkrise günstig einkaufen.
  • Regelmäßige Depotkontrolle
    Man sollte regelmäßig überprüfen, ob die getätigten Investitionen noch stimmen (Qualität von Firmen und deren Wertpapiere, deren prozentualer Anteil im Depot) und eventuell Positionen rausnehmen oder verkleinern. Aktien guter Firmen erholen sich nach der Krise mit großer Wahrscheinlichkeit. Aktien von Wackelkandidaten ("Turnaround-Spekulationen") erhalten durch den Börsencrash oft den letzten Gnadenstoß.
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Wer all das nicht beachten will, sollte wenigstens ein Auge auf die Börsencrash-Warnsignale haben.

Börsencrash - wie kommt man durch?

Wer vorgebeugt hat, kann in der Regel einen Börsencrash, eine Baisse oder eine Korrektur an der Börse einfach aussitzen.

Liquiditätsprobleme während des Börsencrashs - was tun?
Es kann manchmal mehrere Jahre dauern, bis sich eine Börsenkrise wieder verwächst beziehungsweise alte Kursstände erreicht werden. Wer fürchtet, Liquiditätsprobleme zu bekommen, weil demnächst Rechnungen anstehen und das Liquiditätspolster fehlt, und keine anderen Möglichkeiten hat, sollte solche Aktien/Aktienfonds verkaufen, denen er eine schnelle Erholung nach dem Börsencrash am wenigsten zutraut.

Börsencrash - Augen zu und durch!
Alle, die als langfristige Anleger (siehe oben Börsencrash - Vorbeugung) in keiner Notsituation sind, bleiben investiert und versuchen, die ganze Hysterie an der Börse und in den Medien zu ignorieren. Das schafft man am einfachsten dadurch, dass man Börsennachrichten während des Börsencrashs nur selten bis gar nicht konsumiert.

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"Cash is King" am Ende des Börsencrash - jetzt ist Zeit zum Shoppen
Wer ein ausreichend großes Liquiditätspolster hat, der kann während und nach dem Börsencrash günstig an der Börse einkaufen. Allerdings sollte man nicht gleich am ersten Erholungstag (Rebounce) nach dem Börsencrash die gesamte Liquidität auf einmal investieren, außer man ist sich sicher, dass es nicht noch einmal nach unten geht - und das kann man eigentlich nie sein. Es ist besser, sich schrittweise einzukaufen - und ohne das "engere Liquiditätspolster" anzugreifen, denn wann "nach dem Crash" genau ist, weiß man oft erst Monate oder Jahre später.

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