Sonntag, 15. Juli 2012

Mit Value Investing Geld verdienen

Value Investing ist eine wertorientierte Anlagestrategie und bedeutet: in Anlageprodukte investieren, die tatsächlich einen hohen Wert haben, der jetzt aber noch nicht in vollem Ausmaß vom Markt erkannt wird, aber wahrscheinlich später erkannt werden wird. Für das Value Investing interessante Werte sind also Anlageprodukte (z. B. Aktien von guten Unternehmen), die jetzt billig ("unterbewertet") zu haben sind, aber teurer werden, sobald sich die Annahmen bewahrheiten und dieser tatsächliche Wert auch vom Markt erkannt wird, wodurch Nachfrage und Preis steigen.

Ein Value Investor betreibt "Stock Picking" (Aktienauswahl) nach fundamentalen Kriterien - er sucht nach unterbewerteten Aktien von Firmen mit stabiler Ertragskraft und hohem Substanzwert. Der bekannteste Value Investor ist Warren Buffett, der laut Forbes 2012 aktuell der drittreichste Mensch der Welt ist. Seine Anlagestrategie ist wiederum von dem Wirtschaftswissenschaftler und Investor Benjamin Graham geprägt, dem Urvater des Value Investing.

Graham unterschied klar zwischen Investition und Spekulation und propagierte die Investition auf Basis der fundamentalen Wertpapieranalyse und deren Kennzahlen wie beispielsweise dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) und der Dividendenrendite.

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So werden diese Kennzahlen berechnet und gedeutet:

Kurs-Gewinn-Verhältnis = Kurs der Aktie / Gewinn der Aktie

Je größer der KGV, desto höher wird die Aktie aktuell vom Markt bewertet. Wer unterbewertete Aktien sucht, sucht solche mit einem niedrigen KGV im Verhältnis zur Branche.

Dividendenrendite = Dividende / Aktienkurs x 100 %

Je höher die Dividendenrendite, desto besser - wenn man anhand der Dividendenrendite auswählt (Dividendenstrategie).

Value Investing "light" mit der Dividendenstrategie

Bei der Dividendenstrategie werden jährlich die zehn Aktien eines Indexes (z. B. dem Dow Jones Index) mit der höchsten Dividendenrendite ausgesucht und gekauft. Diese Basis-Dividendenstrategie hat der Vermögensverwalter Michael O'Higgins abgewandelt: Er kauft aus diesen zehn Titeln nur die fünf preiswertesten, indem er den Kurs bezogen auf den gleichen Nennwert berechnet.

Value Investing a la Warren Buffett

Warren Buffett ist ein Kritiker von Spekulation und von Geschäften mit Derivaten, er nannte sie "financial weapons of mass destruction", weil sie nicht kontrollierbar seien, aber potenziell tödlich für das Finanzsystem. Er investiert nach den Gesichtspunkten des Value Investing und sucht nach unterbewerteten Titeln. Buffett ermittelt den "inneren Wert" einer Aktie anhand vom Liquidationswert, KGV, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Verschuldung, Ertragskraft der Vergangenheit, Dividendenrendite u. a. Er investiert nur in solche Unternehmen, deren Geschäft er völlig versteht, deren Zukunftsaussichten langfristig gut sind und deren Geschäftsführung er vertraut.

Wer sich nicht selbst mit den notwendigen Berechnungen des Value Investings befassen möchte, kann auch einfach in Buffets Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway investieren - die Aktien werden an der Börse gehandelt. Wer sich das 1965 getraut hatte und 1.000 US-Dollar investierte, ist heute mehrfacher Millionär.

Fazit: Nicht wilde Spekulation, sondern Investition in unterbewertete Qualitätsunternehmen macht reich. Aber auch für Berkshire Hathaway gab es nicht nur rosige Zeiten (Kursverlauf 20 Jahre an der New Yorker Börse (NYSE)). Es brauchte manchmal einen langen Atem.

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Samstag, 9. Juni 2012

Beste Geldanlage-Strategie

Aktienstrategien - von der Haltestrategie bis zur Timing-Strategie mit Twitter und Facebook

Wertpapierkurse, z. B. Aktienkurse, schwanken. Sie streben nicht Tag für Tag in eine Richtung, sondern steigen heute zwei Punkte und fallen morgen einen, dann steigen sie vielleicht um 3 Punkte und fallen wieder um 2. Das hängt mit den Anlegererwartungen, Unternehmensmeldungen, Wirtschaftnachrichten, Prognosen, Stimmungen und vielem anderen zusammen, was sich auf Angebot und Nachfrage auswirkt. Wenn man Kursentwicklungen über kürzere oder längere Zeitabschnitte bewertet, beobachtet man bei manchen Aktien einen (scheinbar zuverlässigen) Trend in eine Richtung, der sich dann doch plötzlich ändert. Manchmal wendet sich der Kurs wieder zum Guten, manchmal auch nicht. Niemand kann vorhersagen, wie lange ein Trend anhält oder ob es zu einer vorrübergehenden oder sogar dauerhaften Richtungsänderung kommt.

Haltestrategie

Es gibt Aktien, die kann man kaufen und 50 Jahre halten - jedenfalls erkennt man im Nachhinein, dass die Buy-and-Hold-Strategie (kaufen & halten = Haltestrategie) eine gute Rendite erzielt hätte, wenn der Zeitraum nur lang genug gewesen wäre. Wer zum Beispiel eine Aktie von IBM 1962 für 4,70 US-Dollar gekauft hat und sie heute zu 195 US-Dollar verkauft, macht einen Kursgewinn von gut 190 Euro pro Aktie.

Timing

Wenn man sich den -> Chart der IBM-Aktie anschaut, erkennt man allerdings, dass nicht jeder Zeitraum zu einem positiven Kursgewinn geführt hätte, nicht mal jeder Zeitraum von 10 Jahren: Wer die Aktie von 1983 zu 31 US-Dollar gekauft und 1993 zu 10,50 US-Dollar verkauft hat, der hat viel Geld verloren. Das Timing, wann man gekauft und verkauft hatte, spielte für den Anlageerfolg bei manchen Zeiträumen also durchaus eine Rolle.

Bei anderen Aktien schafft man es mit der Haltestrategie nicht unbedingt, einen Kursgewinn zu erzielen. Wer 1996 bei Nokia eingestiegen ist und dann 16 Jahre geschlafen hat, wird sich heute die Augen reiben und fragen, ob er noch im Jahre 1996 sei, denn er ist kursmäßig da, wo er angefangen hat (-> Chart).

Dabei gab es durchaus Zeiträume in denen man mit der Nokia-Aktie viel Geld verdient hätte, wenn man zum richtigen Zeitpunkt gekauft und verkauft hätte. Ende der 1990er Jahre und 2000 wurde die Aktie durch ihre damals innovativen Produkte im Bereich Konsumertechnik und den Technologie-Boom am Aktienmarkt in luftige Höhen getragen, um dann jedoch mit dem Platzen der Dotcom-Blase in die Tiefe zu rauschen. 2007 kam sie jedoch noch einmal sehr weit nach oben, doch verlor das Unternehmen mit der Verbreitung des Smartphones und der stärker werdenden Wettbewerber (Samsung, Apple) immer mehr Marktanteile. Man konnte also in den letzten 16 Jahren mit der Nokia-Aktie sehr viel Geld gewinnen, sehr viel Geld verlieren oder gar nichts verändern - je nach Timing, d. h. je nachdem, wann man gekauft und verkauft hatte.

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Prognosen sind schwierig

Ganz anders als bei Nokia lief es für die Amazon-Aktie (-> Chart). Auch sie durchlebte die Dotcom-Blase und ihr Zerplatzen, doch die Aktie steht heute nahe ihres Höchststandes vom Oktober 2011. Wer beispielsweise 1997 eingestiegen ist und heute verkauft, hat sein Geld etwa verfünfzigfacht. Aber hätte diese Kursentwicklungen irgendjemand prognostizieren können? Nein.

Vermutlich wären alle Vergleiche zwischen Nokia und Amazon vor 16 Jahren zugunsten von Nokia ausgefallen. Amazon war ein kleiner unbekannter Fisch im Teich, niemand hat vorhergesehen, wie Amazon den Buchmarkt, die Shoppingwelt und das Leben an sich verändern würde und wie innovativ dieses Unternehmen (z. B. derzeit mit den Amazon Web Services, AWS) ist. Doch wie Nokia zeigt: Die Gewinner von heute können die Verlierer von morgen sein. Niemand kann sicher vorhersagen, wo Amazon in 10 Jahren steht. Andererseits: Manche Totgesagte leben länger, wie man an Apple sieht.

Timing-Strategie

Der Zeitpunkt von Kauf und Verkauf einer Aktie oder eines Aktienfonds beeinflusst also, ob und wie viel Gewinn oder Verlust man mit einem Wertpapier macht.

Jeder Anleger träumt davon, beim Wertpapierkauf einen Tiefpunkt und beim Wertpapierverkauf einen Höhepunkt zu erwischen. In der Realität gelingt das jedoch so gut wie nie, denn die Börse und die Kursentwicklungen lassen sich nicht vorhersagen. Wer zu sehr am Timing hängt, verpasst oft genug Chancen oder geht zu hohe Risiken ein.

Die einen haben sich damit abgefunden, dass sie tiefste Einstiegskurse und höchste Ausstiegskurse nicht vorhersagen können, und richten ihre Aktien-Kaufstrategie danach aus: Sie kaufen nicht alle Aktien an dem vermuteten Tiefpunkt bzw. verkaufen nicht alle zum vermuteten Höchststand, sondern kaufen und verkaufen gestaffelt. Dadurch lassen sich vernünftige Entscheidungen auch psychologisch gegen den inneren Träumer leichter durchsetzen.

Andere setzen ihren Aktien klare Ziele. Sobald der Kurs einen festgelegten Stopp-Kurs unterschreitet, wird die Aktie verkauft. Genauso wird bei Erreichen eines gesetzten Kurszieles verkauft. So werden zwar manchmal Chancen verpasst, aber es erleichtert diszipliniertes Handeln.

Es gibt aber auch Timing-Strategien, bei denen der Anleger abhängig von Signalen zwischen verschiedenen Wertpapierarten wechselt. Wenn die Signale auf Grün für Aktien stehen, werden Aktien gekauft. Wenn sie auf Rot stehen, geht man in festverzinsliche Wertpapiere. Entsprechende Signale können von der Charttechnik/technischen Analyse stammen oder Daten aus der Wirtschaft sein.

Meiner Meinung nach sollten solche Umschichtungen aufgrund von Signalen nur ein Aspekt einer umfassenden und diversifizierten Anlagestrategie unter Berücksichtigung von Liquiditätsaspekten sein.

Timing-Strategie mit Twitter, Facebook & Co.

Seit neuestem wird versucht, mithilfe von Computerprogrammen Foren-, Twitter- und Facebook-Einträge auszuwerten und daraus Schlüsse zur Börsenentwicklung zu ziehen.

Zum einen geht es dabei um das, was aktuell in den Foren-, Twitter- und Facebook-Einträgen zu bestimmten Aktien geschrieben wird. Zum anderen darum, wie die Stimmung und das Lebensgefühl ist.

Wenn überhaupt, sind meiner Meinung nach solche Signale und Empfehlungen aus den Sozialen Netzwerken und Foren - zumindest derzeit - eher für spekulative Anleger und Daytrader geeignet und weniger für Investoren (-> Investieren vs. Spekulieren), denn Kursveränderungen aufgrund von Befindlichkeiten, Aktien-Pusherei durch Täuscher oder durch politische Einflüsse hervorgerufen währen in der Regel nur kurz.

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Quellen


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Montag, 9. April 2012

Ethische Geldanlage/Grüne Geldanlage


Geldanlage nach ethischen oder
Nachhaltigkeitsprinzipien
Die beste Geldanlage ist eine gute Anlagestrategie - und die berücksichtigt auch die persönliche Einstellung des Anlegers.

Geldanlage-Produkte werden von Anlegern zunehmend nicht nur nach ihrer Rendite beurteilt, sondern auch nach ethischen (Menschenrechte, Nachhaltigkeit) oder religiösen Aspekten.

Themen, die bei der Auswahl von Anlageprodukten eine Rolle spielen können, sind beispielsweise:
  • Nachhaltigkeit der Wirtschaftsweise und der Produkte
    Auf nachhaltiges Wirtschaften, ökologische Produkte und Produktion, Energiesparen etc. wird zunehmend Wert gelegt.
  • Atomindustrie - nein danke
    Ablehnung von Investitionen in Nuklearenergie
  • Ächtung von Waffen
    Ablehnung der Rüstungsindustrie und ihrer Produkte. Das betrifft Waffen- und Munitionsproduktion allgemein, nur Streubomben und/oder Waffen-/Munitionshandel mit bestimmten Ländern.
  • Ablehnung von Tabakwaren-Produktion und -Handel
  • Ablehnung von Gentechnik in der Landwirtschaft
    Ablehnung von Produkten, die gentechnisch verändert wurden, sowie deren Erzeuger, Verarbeiter, Vertreiber
  • Ablehnung von Agrarchemie und Monokultur
  • Ablehnung von nicht artgerechter Tierhaltung allgemein und Massentierhaltung
  • Bewertung der Arbeitsbedingungen hinsichtlich Ausbeutung
    Nicht nur die Arbeitsbedingungen bei uns, sondern auch in anderen Ländern (z. B. in der Dritten Welt) werden dabei beurteilt.
  • Umgang mit der Bevölkerung hier oder in anderen Ländern
    beispielsweise bei der Umsetzung von Großprojekten
  • Menschenrechte
    Abgelehnt wird, wer Geschäfte mit Diktatoren oder Ländern macht, die die Menschenrechte nicht achten.
  • Kinderarbeit
    Abgelehnt wird, wer für seine Billigproduktion Kinderarbeit billigend in Kauf nimmt.
  • Ablehnung von Spekulationen auf Agrarrohstoffe
  • Religiöse Aspekte
    beispielsweise Scharia Banken (Islamische Banken, Halal Banking)

Geldanlage in Nachhaltigkeit mit Aktien und Aktienfonds

Wer sein Geld in Aktien oder Aktienfonds anlegt, kann sich die Auswahl anhand entsprechender Strategieindizes  - z. B. Natur-Aktien-Index (NAI), Domini 400 Social Index, Stoxx Global ESG Leaders, Öko-Aktienindex (nx-25), ÖkoDAX, Dow Jones Nachhaltigkeitsindizes - erleichtern. Die Indizes sind unterschiedlich "streng" - man muss also genau gucken, welcher Strategieindex zur persönlichen Anlagephilosophie passt. Im Vergleich zeichnen sich die "strengen" Indizes wie der NAI nicht nur durch eine strenge Auslegung des Nachhaltigkeitskonzeptes, sondern auch durch besonders gute Performance aus.

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Sonderfall Aktien von Bürgeraktiengesellschaften
Bürgeraktiengesellschaften werden gegründet, um die regionale nachhaltige Landwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette vom Acker bis auf den Tisch finanziell zu unterstützen. Die Aktien werden als Namensaktien ausgegeben und werden in der Regel nicht an der Börse gehandelt. Sie bringen rein monetär gesehen nur eine geringe Rendite. Tatsächlich ist ein Ziel der Bürgeraktiengesellschaften, zu verhindern, dass sich Öko-Betriebe in Zukunft ausschließlich an betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten orientieren und das Bewirtschaften nach den Gesetzmäßigkeiten der Natur und eine sozial verträgliche Betriebsführung vergessen. Die Aktionäre erhalten Einblick und Einfluss auf die regionale Landwirtschaft und ihre Nachhaltigkeit. Die Aktien lassen sich allerdings nur schwer und nur mit Zustimmung wieder verkaufen. Man sollte Aktien von Bürgeraktiengesellschaften also nur für den sehr langem Anlagehorizont kaufen und nur mit Geld, dass man nicht zur Deckung von eigenem Bedarf benötigt.

Geldanlage in Nachhaltigkeit über Genussrechte/Genussscheine

Manche Ökostromerzeuger und andere Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit, Ökologie etc. bieten Genussrechte zur "nachhaltigen Geldanlage" an - manchmal zu günstigeren Konditionen für Aktionäre, Mitarbeiter und Kunden. Über die Ausgabe der Genussrechte beschaffen sich die Unternehmen Kapital für Erweiterungen, Vorleistungen u. ä. Die Investoren erhalten im Gegenzug eine Gewinnbeteiligung. Genussscheine gehören zu den risikoreichen Geldanlage-Möglichkeiten - wenn es keinen Gewinn gibt, gibt es i. d. R. auch keine Gewinnbeteiligung. Wenn die Firma insolvent wird, werden die Genussscheininhaber nach allen anderen Gläubigern bedient. Was für alle risikoreichen Anlagemöglichkeiten gilt, sollte man auch bei Genussrechten/Genussscheinen beherzigen: nur einen kleinen Teil des Vermögens im Rahmen einer diversifizierenden Anlagestrategie einsetzen.

Grüne Banken, Nachhaltigkeitsbanken

Doch vielen Anlegern reicht es nicht mehr, nur bei den Geldanlageprodukten auf diese Aspekte zu achten, sondern sie beginnen damit bereits bei der Auswahl der Bank, damit sie sicher sein können, dass die Bank mit ihren Einlagen (Sparbuch, Guthaben auf dem Girokonto, Tagesgeld, Festgeld etc.) nicht Investitionen bzw. Geschäfte tätigt, die sie als Anleger nicht unterstützen wollen.

Banken mit ethischen Grundsätzen bzw. "Grüne Banken" sind nicht einheitlich, sondern agieren nach verschiedenen Philosophien und Richtlinien - sowohl was die Schwerpunkte, als auch was die Transparenz betrifft.

Folgende Banken zählen sich selbst zu den ethischen Banken bzw. grünen Banken/Nachhaltigkeitsbanken (Beispiele in alphabetischer Reihenfolge):

Ethikbank
GLS-Bank
Triodos Bank
Umweltbank

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Sonntag, 8. April 2012

Beste Geldanlage? Nur wenn auch die Einlagensicherung passt!

Beste Geldanlage? Nur wenn auch die Einlagensicherung passt!
Die beste Geldanlage ist eine gute Anlagestrategie -
die Einlagensicherung ist ein wichtiger Aspekt.


Die beste Geldanlage mit den höchsten Zinsen bringt nichts, wenn im Falle einer Bankpleite auch die Kundeneinlagen weg sind. Davor soll die Einlagensicherung schützen.

Die Einlagensicherung schützt Verbraucher vor dem Verlust ihrer Einlagen (Girokontobestände, Sparguthaben, Tagesgeld, Festgeld etc.), wenn die Bank insolvent wird. Für Banken mit Hauptsitz in Deutschland gibt es die gesetzliche Einlagensicherung - sie beträgt 100.000 Euro pro Person - und die verschiedenen freiwilligen Einlagensicherungen (teilweise Millionen, teilweise unbeschränkt). Bei ausländischen Banken gelten die Einlagensicherung-Vorschriften ihrer Heimatländer, das sind z. B. in Luxemburg, Österreich, Niederlande und Frankreich 100.000 Euro und in Großbritannien 85.000 Euro.

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Bei ausländischen Banken, die dem Bundesverband deutscher Banken (BdB) angehören, müssen die Anleger sich im Schadensfall zuerst an die ausländische Einlagensicherung wenden, für das, was darüber hinausgeht, ist dann die BdB-Einlagensicherung zuständig.

Die Einlagensicherung Ihrer gewählten Bank sollte den Wert Ihrer Einlagen komplett abdecken. Wenn dem nicht so ist, sollten Sie die Bank wechseln bzw. Ihre Einlagen auf verschiedene Banken verteilen.

Was ist die beste Geldanlage? Auf diese Frage kann es nur individuelle Antworten im Rahmen einer persönlichen Anlagestrategie geben.

Mittwoch, 15. Februar 2012

Gold als Geldanlage


Ist Gold sicher?

Gold als Geldanlage 
Gold scheint manchem ein sicherer Hafen zu sein, aber selbst physisches Gold ist keine sicherere Geld-Anlage, bei der man nicht auch verlieren könnte. Zwar ist der Goldpreis in den letzten 10 Jahren stark gestiegen, doch im Jahr 2011 legte der Goldpreis eine ziemliche Achterbahnfahrt hin. Wer Pech hatte und zum falschen Zeitpunkt Gold oder Gold-ETCs kaufte, dann aber in einen Liquiditätsengpass geriet und verkaufen musste, konnte viel verlieren. Bei Gold geht man immer auch ein Währungsrisiko (Wechselkursrisiko) ein, denn Gold wird in US-Dollar gehandelt: Nicht nur der Goldpreis in US-Dollar steigt oder fällt, sondern auch das Verhältnis von Euro zu Dollar kann sich zu Ungunsten des Anlegers verändern.

Geld in Gold anlegen

In Gold kann man auf viele Arten investieren bzw. auf den Goldpreis spekulieren – z. B. über:
  • Physisches Gold 
  • Gold-ETCs 
  • Goldminenaktien 
  • Goldminen-Aktienfonds 
  • Goldfonds 
Physisches Gold kaufen
Goldbarren und Goldmünzen kann man am Automaten (Gold-to-go), bei der Hausbank (vorher anrufen, damit genügend vorrätig ist), beim professionellen Goldhändler (Preise vergleichen und nur handelbares Gold kaufen) und beim Online-Händler (Vorsicht vor unseriösen Anbietern) kaufen. Man sollte Preise vergleichen, keine zu kleine Stückelung wählen und nur vertrauenswürde Handelspartner wählen. Gold, das zuhause gelagert wird, kann gestohlen werden. Wer sich ein Schließfach dafür mietet, muss Gebühren zahlen (und auch die Grenze, bis zu der der Inhalt versichert ist, beachten).

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Gold-ETCs
ETC steht für Exchange Traded Commodities (börsengehandelte Rohstoffe). Ein Gold-ETC (z. B. XETRA-Gold) ist eine Art Zertifikat (unbefristete Schuldverschreibung), das durch den Basiswert Gold abgesichert wird. Man kann sich das Gold auch ausliefern lassen, hat aber dann das Lagerungsproblem. Es gibt auch Gold-Zertifikate ohne Absicherung: Im Gegensatz zum ETF (Exchange Traded Fund) und anderen offenen Investmentfonds sind Zertifikate kein Sondervermögen und sind im Insolvenzfall nicht geschützt. Allerdings haben die Gold-ETC-Anleger – zumindest theoretisch - Anspruch auf die Herausgabe der Sicherheit.

Goldminen-Aktien/Goldminen-Aktienfonds
Aktien und Aktienfonds gehören zu den risikoreicheren Geldanlagen. Goldminenaktien und Goldminenaktienfonds sind besonders spekulativ, denn sie hängen nicht nur vom Goldpreis und den Erwartungen an Krisen und Engpässen ab, sondern auch von Explorationserfolgen und von der Qualität des jeweiligen Unternehmens als solches.

Goldfonds 
Theoretisch könnte man Goldfonds, die in physisches Gold investieren, ins Depot aufnehmen. Fonds sind Sondervermögen und bei einer Pleite des Herausgebers geschützt. Da die Europäische Union (EU) aber keine Fonds erlaubt, die in nur ein Anlageprodukt (in diesem Fall Gold) investieren, gibt es Goldfonds in Deutschland nicht, allerdings in der Schweiz (an der Schweizer Börse). Das bedeutet jedoch höhere An- und Verkaufskosten für den Anleger.

Goldschmuck 
Goldschmuck wird hier nur der Vollständigkeit halber erwähnt, ist aber kein sinnvolles Investment, da man beim Verkauf nur den Altgoldpreis erhält – egal wie besonders das Schmuckstück ist oder wie teuer es beim Kauf war.

Goldwerter Tipp

Gold – egal, ob als Barren, Münzen oder Wertpapier – ist grundsätzlich nur als kleiner Bestandteil einer diversifizierten Geldanlage/Vermögensanlage/
Altersvorsorge zu empfehlen. Niemand kann die Zukunft vorhersehen, deshalb sollte der Anteil von Gold nicht mehr als 10 % des Depots betragen – oder anders gesagt, nicht mehr als 10 % des risikoreicheren Teils der Vermögensanlage ausmachen. Bei der Anlageplanung sollte grundsätzlich auf ausreichende Liquidität in der Zukunft geachtet werden.

Quellen: